22 ALLGEMEINES ÜBER DALMATIEN. In der Breite von Makarska erhebt sich das Biokovo-Gebirge noch in der Brisa zu 1536 Meter, sinkt aber dann rasch zu einem 1000 Meter nicht mehr übersteigenden Karstplateauland ab, dessen Band steil, ja stellenweise den Kozjakftbsturz nachahmend, zum Küstensaum des Gornje Primorje abfallt. Die Karstplatte zwischen dem Biokovo und der langgezogenen Fortsetzung des Osoje erhebt sich im Südosten nochmals im Veliki Sibenilc (1314 Meter), welcher den Kücken Motokila (900 Meter) gegen das Polje von Vrgorac vorschiebt; die Karstplatte südlich des Biokovo-Gebirges aber läuft in der Rili6-Planina (Obala, 846 Meter) gegen den periodischen See des Maticaflüsschens (Matica-Jezero) und in der Sv. Ilija (770 Meter-) gegen den Lago di Baßina aus, der, obwohl rings gut begrenzt, schon dem Lagunenrevier der Narentamündung angehört. Zur Narenta setzt auch die Babina (735 Meter) ab, welche als eine, durch den 12 Kilometer langen Jezero unterbrochene Fortsetzung der Rilic-Planina erscheint, sowie noch weiter östlich jene 20 Kilometer lange schmale Grenzkette, welche bei Vrgorac beginnt und dem Ostufer des Jezero entlang gegen Metkovic zieht. Süd-Dalmatien. Sabbion cello, Gebiet von Ragusa. Die Narentamündung bildet eine mächtige Lücke im dalmatinischen Küstengebirge und dadurch eine ausgezeichnete orographische Grenze gegen Süd-Dalmatien. Aber auch historisch nimmt man hier gut die Grenze Mittel-Dalmatiens an, da im Süden der Narentamündung das festländische Gebiet Dalmatiens durch den ersten jener zwei ans Meer tretenden Zwickel der Hercegovina unterbrochen wird, welche die Republik Ragusa seinerzeit als türkische Enclaven und Grenzen gegen den Machtbereich Venedigs aufrechtzuerhalten bemüht war. Der Zwickel von Kiek würde eigentlich besser Gebiet von Neum genannt, da gerade die Punta Kiek (die Spitze der Halbinsel zwischen Vallone di Kiek und Canale di Stagno piccolo, welche en miniature das Bild der Halbinsel Sabbioncello vorzeichnet) noch zu Dalmatien gehört. Entlang der kleinen Halbinsel und einer Strecke des Festlandes hat die hercego-vinische Enclave eine Küste von nicht ganz 9 Kilometer Länge; abermals 7 Kilometer südöstlich, doch noch über 3 Kilometer vor dem innersten Hintergründe des Canals von Stagno piccolo, beginnt jene nur l-2 Kilometer breite Landenge, über welche man in einer Viertelstunde nach dem innersten Winkel des Canals von Stagno grande hinüberspaziert. Nur durch diese kleine Landenge hängt die mächtige Halbinsel Sabbioncello mit dem Festlande zusammen, eine Halbinsel, welche zugerechnet den schmalen Südsporn zwischen Canale di Meleda und Canale di Stagno grande 70 Kilometer Länge und bei einer Breite bis zu 7 ’/, Kilometer einen Flächenraum von circa 375 Quadratkilometer, d. h. fast die Fläche der grössten dalmatinischen Insel Brazza bedeckt. Die ganze Halbinsel ist ein Karstbergland, dessen Rückgrat anfangs entlang der Südküste zieht (Carovic 631 Meter), von der Giuliana-Bai an