SPALATO IN DER VERGANGENHEIT. 325 sohaft der Lagunenrepublik führten. Doch brachte Ludwig der Grosse 1358 Spalato wieder unter sein Scepter und die Stadt blieb nun 63 Jahre unter ungarischem Regime, bis im Jahre 1420 die Bedrängnisse Ungarns neuerdings und diesmal dauernd die Venetianer ans Ruder brachten. Gegen Ende des XIV. Jahrhunderts wurde Spalato vorübergehend hart durch Palisna von Vrana und darnach durch König Tvrtko I. von Bosnien bedrängt, der nach Eroberung der Bocche auch Ragusa und Spalato in seine Gewalt zu bringen strebte. Nur drei Jahre überdauerte jedoch die Herrschaft der Bosnier in Spalato den Tod Tvrtkos und nun gab es neuerliche Unruhen, bis im Kampfe zwischen Sigismund von Ungarn und Ladislaus von Neapel, letzterer die Oberhand behielt und 1403 den gewaltthätigen Hrvoja Vukic zum Herzog von Spalato ernannte. Hrvoja bekannte sich zur Secte der Bogumilen, welche 1334 ein Concil in Spalato verdammt hatte; auch verfuhr er — von Natur jähzornig — ziemlich hart gegen die Spalatiner, denen er so wenig traute, dass er nahe dem Südostthurm des Diocletianpalastes ein festes Castell errichtete. Dennoch wusste er sich auch unter dem Nachfolger Ladislaus (Sigismund) zu behaupten und seine Herrschaft so zu befestigen, dass er es wagen durfte, Münzen mit seinem Bildnis prägen zu lassen und sich „Statthalter von Croatien und Dalmatien, Grossherzog von Serbien und Bosnien, Herzog von Spalato und Herr von Brazza und Lesina“ zu nennen. Als Hrvoja 1413 starb, war König Sigismund von Ungarn zu sehr von anderen Angelegenheiten in Anspruch genommen, als dass er Dalmatien hätte vertheidigen können. Dies benützten daher die Venetianer, zerstörten schon 1413 das Castell Hrvojas 1 und brachten 1420 Spalato ganz in ihren Besitz, welchen sie fürder 377 Jahre behaupteten. Doch waren sie schon ein Menschenalter nach der Besitzergreifung, als Salona in die Hände der Türken fiel, genöthigt, gegen diese Front zu machen und neue Befestigungen anzulegen, die auch deshalb nöthig wurden, weil die Bewohner aus der Umgebung Salonas jetzt theils in die neugegründeten Castelli, theils nach Spalato flüchteten, wo besonders seit dem Falle Clissas (1539) die Vorstädte rasch an Grösse Zunahmen. In jener Zeit war es (1507), da Erzbischof Z a n e mit dem Schwert gegen die Türken zog,2 wie 1349 sein Vorgänger Malabranca, der Erbauer des Castells von Salona, gegen die Herren von Clissa, und eben damals begann auch die Organisation jener Miliz, deren schon im Abschnitt „Trau“ gedacht worden ist. Der beginnende Kampf gegen die Türken hinderte jedoch nicht, dass, inauguriert durch Marko Marulic (1450—1524), Dichtkunst und Wissenschaft 1 Nicht zu verwechseln mit dem erst 1450—1481 von den Venetianern nahe dem Südwestthurme des Diocletianpalastes erbauten Hrvoja-Thurm, den man noch heutzutage sieht. 8 Venedig, damals durch die Liga von Cambrai bedroht, hatte seine Besatzungen aus Dalmatien zurückgezogen und die Städte hier waren auf Selbsthilfe angewiesen.