496 RAGUSA. Diese herrlichste Partie des Parks erhält ihre Krönung durch ein verglastes Lusthäuschen, in dessen Innern Kanarienvögel ihre Lieder schmettern, während die Fenster einen, besonders durch den Vordergrund entzückenden Blick auf das Meer gestatten. Man sieht nämlich über einen tiefen Steilabsturz, dessen Felsen durch aufragende Cactus monstrosus, Ölbäume, Lorbeer, Oleander u. s. w. in fast tropischer Üppigkeit überwuchert erscheinen, hinab auf die kleinen Häuschen am Strande und hinaus über die blaue sonnbeglänzte Flut zu den Inseln hinüber, welche diesem Glanzpunkte der ragusäischen Gestade vorgelagert sind. Noch sind wir aber mit unserer Besichtigung nicht zu Ende. Denn wie der Garten ein botanischer, so ist das Schlösschen ein historisches Schatzkästlein und reich an Erinnerungen aller Art, wie sie sich eben nur in einer Familie anhäufen konnten, welche Jahrhunderte hindurch das Erbe der Väter behauptet hat. Einem Stammbaum im Flur des Hauses zufolge waren die Vorfahren der Gozze schon unter den Begründern des ragusäischen Patriciats (X. Jahrhundert) und weit zurück erstreckt sich die Erwähnung des Geschlechts in der Geschichte. So war einer der Senatoren, welche den nach der Niederlage bei Nico-polis (28. September 1396) vor Sultan Bajazid geflohenen König Sigismund von Lacroma aus in die Heimat begleiteten, ein Gozze; viele des Geschlechts bekleideten im Laufe der Jahrhunderte das Ragusäer Rectorat u. s. w. Alte Ahnenbilder, Waffen und Familien-Erbstücke füllen denn auch manches Gemach des Schlösschens aus und zwei Zimmer sind allein dem Andenken illustrer Gäste gewidmet, welche in neuerer Zeit in Cannosa verweilten. Nach Trebinje.1 Durch das Plocethor auf die dalmatinische Küstenstrasse gelangt, geniesst man bis über S. Giacomo hinaus das schöne Meer-Diorama, das von den Pettini bei Eagusavecchia über Lacroma bis zu den Inseln nördlich von Eagusa reicht. Plötzlich tritt die Strasse in einen Einschnitt; und wenn sie ihn wieder verlässt, ist das Meer bis auf den kleinen Zwickel der Brenobucht verschwunden, zu welcher von den Karsthöhen vor uns grüne Mulden niederstreichen. Hier wird nordöstlich auf die Trebinjer Strasse abgebogen und 1 Circa 3Y2stundige Wagenfahrt. Tour und retour 8 bis 10 Gulden.