GLIEDERUNG UND BODENGESTALTUNG. 23 aber einen gegen Norden gekrümmten Bogen beschreibt und gerade an dessen Ende im Westtheil der Insel die grösste Erhebung aufweist (Monte Vipera, 961 Meter). Das dalmatinische Festland bildet bei Stagno noch einen ziemlich breiten Küstenstreifen, verschmälert sich aber nun rasch und ist bei Yal di Breno zwischen Ragusa und Ragusavecchia auf einen Saum von 1’/, Kilometer zusammengeschrumpft. Das ganze Gebiet stellt, wie schon erwähnt, die Küstenabdachung der zwischen dem Thal der Trebiänjica und dem Meer streichenden südhercegovinisch-dalmatinischen Grenzkette dar und erhebt sich im Tmor nördlich von Banici zu 899 Meter Seehöhe. Südlich der Halbinsel Sabbioncello beginnt abermals die Bildung von Eilanden südöstlicher Streichung, doch nehmen die Inseln rasch an Grösse ab. Das durch seine vulkanischen Gesteine merkwürdige Meleda (nicht zu verwechseln mit Melada im zaratinischen Archipel) hat noch 98’66 Quadratkilometer; Giuppana, Mezzo, Calamotta und Lacroma sind schon Kleinlinge und mit Bobara und Mrkan vor Ragusavecchia endet die ragusäische Inselschaar in Riffscoglien. Wie diese Inseln so fallt nun dem Reisenden auch die Festlandsküste durch reiches Grün auf, zu dessen für das Auge erfreulichsten Trägern die Seestrandkiefern gehören, die hier theils in älteren Beständen, theils infolge von Neuanpflanzungen Vorkommen. Ihr helles Grün verschwindet jedoch gleich der übrigen üppigen Mediterranflora, sobald man den Rand der Karsthochebene ersteigt, der bei Ragusa z. B. schon auf dem, von der Küste nur 1'/, Kilometer entfernten Monte Sergio (412 Meter) erreicht wird. Auf dieser Karsthochebene berührt die dalmatinische Grenze nördlich des Omblathales die OStra Glavica (61B Meter) und senkt sich in der Breite Ragusas zum Strassensattel von Ivanica (342 Meter), welchen die Strasse nach Trebinje übersetzt, um am Südgehänge der hercegovinischen Vlastica (909 Meter) vorbei — jene eigenthümlichen Karst-Eichenwälder zu erreichen (Suma), die gegen die Trebiänjica abdachen. Südlich des Strassensattels Ivanica verläuft die Grenze auf dem langen Kamm der Malastica (628 Meter) ganz nahe dem Meere und Festland-Dalmatien erscheint hier auf den oberwähnten bloss kilometerbreiten Streifen beschränkt. Unmittelbar südlich des Val di Breno aber verbreitert sich das Land wieder bis auf 12 Kilometer und enthält eine bedeutende Gebirgs-gruppe, welche in der Snijeänica zu 1234 Meter ansteigt. Eine tiefliegende Landfurche, das Val di Canali (Konavle), scheidet diese Gebirgsgruppen von dem in seiner höchsten Erhebung nur 352 Meter erreichenden Küstengebirge, das in der Punta d’Ostro den südwestlichen Wächter des Eingangs zur Bocche bildet. Val di Canali setzt südöstlich im Thal der Sutorina bis zum ersten der drei Bocche-Becken, der Toplabai fort, und von hier — Castel-nuovo — kommt durchs Sutorinathal eine Strasse ins östliche Canalibecken, welche von Mrcine an nördlich über einen schon in der Hercegovina liegenden 839 Meter hohen Sattel (zwischen Snijeznica- und Orj engebiet) nach Grab und weiter nach Trebinje führt. Diese Strasse bildet die Westgrenze