212 SEBENICO UND SEINE AUSFLÜGE. insei ein; von seinem Südufer erreicht man in einer Viertelstunde das an der Küste angesichts der Insel Zlarin gelegene Dorf Z a b 1 a c e, bei welchem ein achteckiges Kirchlein Beachtung verdient. Es enthält nämlich ein von dem Zaratiner Maler Salghetti Drioli herrührendes Bild der Taufe Christi, welches durch die Art, wie der Künstler den Schatten der über Jesus ausgebreiteten Hand des Täufers meisterte, merkwürdig ist. Zablace selbst ist durch mildes Klima ausgezeichnet und seine Bewohner cultivieren nicht nur kräftigen Rothwein, sondern pressen und raffinieren auch die aus der Umgebung zugeführten Oliven selbst, um das 01 nach Triest und Venedig zu verkaufen. Ungefähr 10 Kilometer südlich von Sebenico streckt das Festland die steinige unbesiedelte Halbinsel Ostrica gegen Westen vor, an deren engster Stelle sich eine Bastion mit Schiess-scharten erhebt. Sie ist durch einige steinerne Ringe merkwürdig, welche einst von den hier gefangenen christlichen Hercegovcen benützt wurden, um ihre Flucht zu bewerkstelligen. In der Nähe befinden sich einige Ruinen des mythischen Alt-Sebenico, südlich aber thut sich die Bucht „Porto Sebenico Vecchio“ auf, die an G-rösse wohl dem Bassin von Sebenico gleichkommt und wie dieses einem ganzen Geschwader zu manövrieren gestatten würde. Die landein gelegene Fortsetzung der Bucht bildet das Thal von Grebastica, das ziemlich besiedelt ist und sich durch die liiesenhaftigkeit seiner Olbäume auszeichnet. In der ganzen Umgebung des Thaies ist die Bezeichnung Lokva (Tümpel) häufig, ja im Thal selbst entspringt nahe dem Gipfel eines Hügels ein Quell, dessen Wasser bei,der Bevölkerung als sehr gesund gilt. Sowohl in dem Thale, als bei der Ruine einer Kirche, welche einst dem heiligen Johannes von Tyro geweiht war und sich auf einem Hügel nahe dem Thalende erhebt, findet man trocken gemauerte Gräber mit riesigen Gruftdeckeln, auf welchen man Inschriften in grossen Buchstaben und allerlei symbolische Embleme wahrnimmt. Die Gräber sind croatischen Ursprunges und dürften den Archäologen wohl noch reiche Ausbeute liefern. Vielleicht stehen sie in einem gewissen Zusammenhange mit der nur wenig über 20 Kilometer entfernten altcroatischen Königsstadt Bihac unfern Trau.