2 EINLEITUNG. oder der Nizzaner Gärten; aber auch die nördlichen Gestade Dalmatiens liegen noch südlicher als Lussin und Abbazia und participieren, wie an den gelegentlichen Bora-Einbrüchen, so an der allgemeinen orographischen Begünstigung, welche dem Quamero die Bezeichnung „Wärmefang“ eingetragen hat. Seit im Jahre 1881 der Stern Abbazias aufgegangen ist, tauchen daher auch die natürlichen Zauber Dalmatiens energischer in den Horizont europäischer Beachtung. Immer mehr Reisende lernen die vielgestaltigen Küstengestade kennen und verbreiten den Ruhm origineller Schaustücke der Landschaftsscenerie, welche die Natur hier in den Krka- und Cetinafällen, in der Ombla-quelle, in den Vegetationszaubem der Sieben Castella, Cannosas, Ragusas und Lacromas, in den Südfjords der Bocche und ändern Orts dem Beschauer bietet. Yon diesen, durch die Natur bevorzugten Punkten zieht dann der Fremdenstrom weitere Kreise, hält mit Interesse vor den sehenswerten Alterthiimem aus römischer und Yenetianer Zeit, welche Städte wie Spalato, Traù u. a. bewahrt haben und nimmt schliesslich das Flügelrad zu Hilfe, um — eine Möglichkeit, durch welche Dalmatien einzig dasteht — aus dem Westen kurze Ausflüge in den Orient zu machen, der in den Occupationsländern wohl in der angenehmsten Art, nämlich ungeachtet der Erhaltung seiner Eigentümlichkeiten, mit all’ jener Sicherheit und Bequemlichkeit genossen werden kann, welche die österreichisch-ungarische Verwaltung in Bosnien und der Hercegovina geschaffen hat. * Seine hervorragenden historischen und Naturmerkwürdigkeiten haben Dalmatien natürlich schon früh Schilderer und Darsteller erweckt. An ihrer Spitze steht der Traùriner Johannes Lucius, der schon 1666 mit einem in Amsterdam erschienenen Werke „De regno Dalmatiae et Croatiae“ den Grundstein kritischer Geschichtsschreibung in Dalmatien legte. Auch lieferte er eine umfangreiche Localgeschichte von Trau, welche ein reiches Documentenmaterial über Traù und Spalato erbringt, und ein Werk über die damals bekannten Inschriften Dalmatiens. Wenig später (1678) erschien das Buch Coronelli’s: „Mari, Golfi, Isole; Spiaggie, Porti, Città, Fortezze ed altri Luoghi dell’ Istria,