GEOLOGISCHES VON DER STRECKE DRNIS — KNIN. 245 Vokruta über dem vierten Krkafall bei Manoilovic-Mlini; ein grossartiges ans Bänken desselben Gesteins sich aufbauendes Amphitheater ist der Felsencircus bei der Quelle Jorgan in der Gegend von Zezevo. Die lockeren Conglomérate der Prominaschichten bilden durch ihren Zerfall meist secundare Geröllfelder, die oft, z. B. bei Bribir, bei Pirama-tovci und Vaiane, den Eindruck machen, als ob sie erst in jüngerer Zeit von einem Flusse abgelagert worden wären. Die Landschaft Kosovo. Vom Nordrand des Petrovopolje erstreckt sich entlang dem Kosovo-Bache westlich von den Abhängen derPromina, östlich von jenen des Kozjak begrenzt, etwa 15 Kilometer gegen Norden die Landschaft Kosovo, in welcher sich der, von den kahlen steinigen Hochflächen der Bunde niedersteigende Wanderer, wie in eine andere Welt versetzt fühlt, wenn er plötzlich rings saftige Wiesen, schattige Buchenhaine und fliessende Gewässer erblickt. Die Ursache des Contrastes liegt in geologischen Verhältnissen. Wie schon früher erwähnt (siehe Seite 241), war Dalmatien in der Tertiärzeit, als die Prominaconglomerate abgelagert wurden, das Mündungsgebiet grösser Ströme. Die Prominaconglomerate setzen nicht nur den Gipfel der Promina, sondern auch den Kamm, den Südhang und die südwestlichen Vorlagerungen des 1207 Meter hohen Kozjak1 zusammen. Zur Zeit ihrer Ablagerung waren also jene hohen Gebirge noch nicht aufgefaltet und das Terrain, das sie jetzt einnehmen, verhältnismässig eben, ein Ästuar oder Mündungsgebiet grösser Ströme, die aus dem Innern des Landes herflossen. Erst während und nach der Ablagerung der Prominaschichten begann die Gebirgsfaltung, die, obwohl allmählich und in langen Zeiträumen sich vollziehend, doch zu mannigfaltigen Auf brlichen der Erdrinde und unter anderem zur Entstehung der grossen, nun das Petrovo- und Kosovopolje bildenden Spalte führte. Dass in dieser Spalte und in ihrer Umgebung von allen Gesteinen besonders die Werfener Schiefer der unteren Trias zutage treten, ist die Ursache der Culturfähigkeit dieser Gelände, besonders der Landschaft Kosovo. Die Hauptmasse der Formation der Werfener Schiefer bilden tiei dunkelrothe thonige Schiefer, welche undeutliche Abdrücke der Avicula cfr.2 Venetiana Bauer enthalten und weinrothe Sandsteinschiefer. Selten sind glimmerreiche silbrig glänzende Schiefer und graugrüne Kalkschiefer. Ein höheres Niveau wird durch schmutziggelbe und gelbrothe Sandsteine reprä- ' Letztere Landschaft ist nebst der Zone im Süden des Kalunberges die grossartigste Conglomeratlandschaft des Gebietes, das sich zwischen Kozjak und Svilaja zur Küste erstreckt. (Über die Natur dieser Landschaft siehe Seite 244.) 2 „Cfr.“ will besagen, dass das gefundene Fossil einer unter dem angegebenen Namen schon anderwärts gefundenen und bestimmten Art vergleichbar ist.