MEERE, SEEN, FLÜSSE. Zu den speciellen Erscheinungen des dalmatinischen Karstes gehören die zahlreichen Grotten und Höhlen, durch welche sich namentlich der steile Meeresstrand vielfach auszeichnet (Magnus Beil-Grotte oder Spila Betina bei Bagusa, Blaue Grotte von Busi, Grotten von Meleda, Lagosta, die „Straäna Pec“ auf Isola Lunga u. a.). Doch finden sich ähnliche Erscheinungen auch im Binnenlande, wie die Grotten von Vrlika, die Grotten beim Cetina-Ursprung die Krka-Grotte und die Aesculap-Grotte (Sipun) bei Eagusa veccliia u. a. Von den wichtigen dieser Sonderphänomene wird in den topographischen Capiteln noch die Eede sein, ebenso von einzelnen interessanten Gesteinsvorkommen u. dgl. Hier müssen jene, welche nach genauerer Kenntnis der geologischen Verhältnisse Dalmatiens streben, auf die Jahrbücher und Mittheilungen der k. k. geologischen Eeichsanstalt verwiesen werden, welche eine grosse Anzahl von Dalmatien betreffenden Abhandlungen enthalten. So behandelt M o r e 11 i die Insel Lissa (Jahrbuch 1870), E a d i in s k i die Inseln Pago und Arbe (Verhandlungen 1877 und Jahrbuch 1880), Mildensee Pelagosa (Jahrbuch 1885 der ungarischen geologischen Landesanstalt), Becker die Blaue Grotte von Busi (Mittheilungen der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien 1885). Es ist ferner in neuester Zeit von der geologischen Eeichsanstalt eine geologische Specialaufnahme Dalmatiens inauguriert worden, welche A. v. Kerner hauptsächlich in das Gebiet zwischen Drniä und Kistanje (Petrovopolje, Promina-Gebirge etc.) und das Krkagebiet, G. v. B u k o w s k i dagegen in das Gebiet von Spizza führte. Die Eesultate dieser Untersuchungen finden sich in den Verhandlungen der geologischen Eeichsanstalt 1893 u. ff. publiciert. Meere, Seen, Flüsse. Das Festland Dalmatien wird auf einer Strecke von 380 Kilometern (Luftlinie) von der Adria bespült, hat jedoch seiner zahlreichen Buchten und Halbinseln wegen eine wirkliche Küstenlinie von circa 560 Kilometer Länge. Die Tiefe des Meeres, welche im inneren Golf von Triest nur an vereinzelten Stellen — bei Parenzo — 37 Meter erreicht, während sie im Quarnero wenige Kilometer von Fiume über 60 Meter beträgt, steigt zwischen den Inseln Cherso und Arbe schon auf mehr als 100 Meter und erreicht südwestlich der Insel Zuri (Zirje) — hier allerdings 40 Kilometer westlich des Festlandes — 214 Meter. Grössere Tiefen werden auf Entfernungen bis 15 Kilometer von den Insel- oder Festlandsküsten gar nicht gemessen und auch Tiefen von 100 bis 150 Meter kommen nicht sehr häufig vor. (Südlich von Lagosta, westlich von Eagusa.) In der Bocche di Cattaro übersteigt die Meerestiefe nur gegen die Mündung hin 50 Meter um ein Geringes und erst eine halbe Meile westlich der Punta d’Ostro sinkt das Loth 100 Meter. Auch im offenen Meer überschreitet die Tiefe des nördlichen Adriabeckens, das von Triest bis zu einer durch die italienische Halbinsel Gargano, und die Inseln Pelagosa, Cazza und Curzola gegebenen Linie reicht, nirgends 240 Meter; südöstlich dieser Linie dagegen sinkt der Meeresboden derart, dass sich