VON SPALATO NACH METKOVIÓ. Zu Anfang unseres Jahrhunderts wurde der Biokovo trigonometrisch vermessen, von jenem Hauptmann Bosio, der nachmals durch sein Abenteuer auf dem Triglav bekannt wurde. (Er verbrachte auf der Spitze eine Gewitternacht.) Wieder ein Menschenalter später, am 5. Juni 1838, stand König Friedrich August von Sachsen, der gekrönte Freund des Adriagebietes, an den noch heute in Istrien und Dalmatien manche Gedenktafel erinnert, auf der Spitze des Biokovo und bewunderte die Fernsicht, von der Petter wohl zu wenig sagt, wenn er sie bloss überraschend nennt. Das Panorama reicht im Norden, Osten und Südosten bis zu den hohen dalmatinischen Grenzgebirgen, im Nord westen tritt der Mosor schön in Erscheinung, im Westen liegt Brazza, dessen Gebirge ganz verflacht erscheinen, wie eine Reliefkarte ausgebreitet, und bildet das Centrum der Meerschau, in welcher die fernen Inseln Pomo und Pelagosa wie Maulwurfshügel auf einer abgemähten Wiese aus den Fluten ragen. Der kürzeste Weg auf den Biokovo führt von Makarska über die Dörfer Makar und Velobrdo. Oberhalb des letzteren Dorfes liegt in 636 Meter Seehöhe eine Quelle, von welcher sich ein steiler Hirtenpfad in den Felswänden zum Plateau hinaufwindet, dessen Rand man in 1350 Meter Seehöhe unfern der Alphiitten Ranova Staja betritt. Es ist der schon im XX. Capitel erwähnte Alpenübergang nach Zagvozd, von dessen nördlich führender Route man pfadlos gegen Osten abbiegt, wenn man die Haupterhebung des Sv. Juro (1762 Meter) ersteigen will. Makarska. Das ganze Küstengebiet von der Mündung der Cetina bis zu jener der Narenta führt seit alter Zeit den Namen Küstenland schlechthin (Primorje)1 und zwar nennt man den Theil nördlich von Makarska das untere (Donje Primorje), den Theil südlich jener Stadt das obere Primorje (Gornje Primorje). Den Mittelpunkt der wohlcultivierten quellenreichen * und Dank dem Biokovo-Hintergrunde grossartigen Landschaft bildet das Städtchen Makarska, das 1890 1572 Einwohner zählte und Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Bezirksgerichtes und eines infulierten Abtes ist.3 Die Stadt liegt halbkreisförmig im östlichen Hintergründe einer Bucht, welcher gegen Nordwesten eine kleine Halbinsel 1 In byzantinischer Zeit Parathalassia. 2 Auch am Kirchenplatz von Makarska sprudelt ein Quellbrunnen. 3 Die Gemeinden Makarska (188-75 Quadratkilometer mit 19.309 Einwohnern) und Gornje Primorje (102'86 Quadratkilometer mit 3811 Einwohnern) bilden den Gerichtsbezirk Makarska. Ausser ihm umfasst die Bezirkshauptmannschaft Makarska noch den Gerichtsbezirk Yrgorac.