112 ZARA. Das Museum S. Donato. Die moderne Restaurierung. „In den letzten Jahren“ — schrieb der um die Kunstgeschichte sehr verdiente Baurath Alois Hauser 1889 in der „Wiener Abendpost“ — „ist die Hauptstadt Dalmatiens um eine Sehenswürdigkeit bereichert worden, welche geeignet erscheint, das Interesse der Archäologen, Kunsthistoriker und Architekten in nicht gewöhnlichem Grade in Anspruch zu nehmen: das Museum S. Donato. Das Gebäude, dem die Sammlung ihren Namen verdankt, . in welchem sie, von kleinen Anfängen unter glücklichen Umständen beginnend, wächst und gedeiht, ist eine der ältesten Kirchen in Österreich und gleicherzeit eines der interessantesten Denkmale altchristlicher Zeit. R. v. Eitelberger hat in seiner Besprechung der Kirche im 5, Bande des Jahrbuches der k. k. Centralcommission für Kunst- und historische Denkmale die hohe Bedeutung des Bauwerkes zum erstenmal hervorgehoben, gleichzeitig aber auch auf den imwürdigen Zustand der Vernachlässigung desselben hingewiesen. Der imposante Rundbau war nämlich 1798 in ein militärisches Verpilegsmagazin umgestaltet und 1870 der önologischen Gesellschaft als Weinkeller vermietet worden, was zur Folge hatte, dass man den Kuppelraum in Etagen theilte und eine Anzahl Fenster vermauerte.“ In Anbetracht dieser Umstände fasste die k. k. Centralcommission über Hausers Antrag vom 11. Juni 1875 den Beschluss, dahin zu wirken, dass die Kirche renoviert und zur Aufstellung von Fundobjecten aus Zara und Umgebung hergerichtet werden solle, und da das k. k. Unterrichtsministerium den Beschluss genehmigte, konnte alsbald mit den Ausräumungsarbeiten begonnen werden. Hiebei wurde auch die von ganzen Mäuseschaaren bevölkerte meterhohe Bodenanschüttung beseitigt, so dass der regelmässig gefügte antike Plattenboden und eine quer durch die Kirche gehende Stufenreihe von ebenfalls römischer Provenienz aufgedeckt wurde. Der schöne Kuppelbau mit ringförmigem Umgänge und gleicher Galerie, mit drei Apsiden in jedem Stockwerke, konnte nun erst vollständig übersehen und seinem vollen Werte nach gewürdigt werden. Auch kam durch die Blosslegung des römi-