568 VON CATTARO BIS ZUR SÜDLICHSTEN REICHSGRENZE. Die Berge von Maini und Pastrovici. Die auf Cattaro niederschauende fortgekrönte Gorazda bildet den Nord-westabfall jener vom Stirovnik* durch die Senke von Kuk (1400 Meter) getrennten Bergkette, welche die dalmatinisch-montenegrinische Grenze trägt. Bis zur Haupterhebung (Kolovir 1607 Meter) zieht die Kette südsüdwestlich und die Grenze läuft am meerseitigen Gehänge; dann biegt die Kette ostsüdöstlich ab, zugleich zu einem Sattel von 1226 Meter sich erniedrigend, unter wrelchem in 848 Meter Seehöhe das Dorf Gornji-Pobori liegt. (Von hier führt ein Weg . durch Donji-Pobori und Lastua, über das eine reizende Fernsicht gewährende Bergkloster Lastva herab zur Bu-duaer Strasse, die er ungefähr l'/2 Stunden nordwestlich von Budua erreicht.) Östlich des oberwähnten Sattels setzt die Grenzkette in den Bergen der Maini fort. (Hum in Montenegro 1395 Meter, Maini Vrh in Österreich 1315 Meter.) Hier lauft die Grenze nahe dem Kamme, bis zum Sattel Gjurgjevo Zdrijelo (847 Meter), zu welchem sowohl der Weg heraufkommt, der von Cetinje südlich entlang der neuen Wasserleitung zieht, als ein vom Scutari-See (Virpazar) durch das Crmnica-Thal kommender Saumpfad. Die gemeinsame Fortsetzung beider Wege auf österreichischem Gebiete berührt zunächst die hochgelegenen Maini-Dörfer Braici, Prentovici, Stojanovici (791 Meter)2 und senkt sich dann über das einstige Kloster Stanjeviö hinab nach Budua. Sowohl auf der Höhe von Stojanovici, als von Stanjevic ziehen jedoch auch Wege, die oberen und unteren Bergdörfer berührend, bis gegen die Gorazda hin; daher war der Punkt von Stanjevic schon den Venetianern wichtig Lind sie errichteten auf dem ungefähr 400 Meter über dem Meer liegenden Sattelgupf zwischen den Bergdörfern Stojanovici und Pobori eine befestigte Kaserne. Diese Kaserne wurde, als 1714 die in Cetinje eingedrungenen Türken das dortige Kloster zerstört hatten, dem Vladika Danilo Petrovic I. über- 1 Stirovnik 1759 Meter, der westliche Hauptgipfel der Lovcengruppe. 2 Hier ein tiefer Abbruch des Plateaus zu einer Terrasse, von welcher die Grkova voda, Mühlen treibend, nach Beüic östlich von Budua hinabstürzt. STRASSE IN BUDUA.