GOO NACHWORT. dass sie bald noch besser in Fluss gerathen dürften. Es war ein erfreuliches Ereignis für das Land, dass Seine kaiserliche und königliche Hoheit Herr Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este im März dieses Jahres zum wiederholtenmale Veranlassung nahm, Dalmatien zu besuchen und dass unmittelbar darnach auch Ihre Excellenzen Kriegsminister v. Krieghammer, Finanzminister Dr. Kaizl, Eisenbahnminister Dr. v. Wittek, Justizminister Dr. v. Ruber und Ackerbauminister Freiherr v. Kast das Land bereisten, um ad oculos Einblick in die obwaltenden Verhältnisse zu gewinnen. Es ist das eine so ungewöhnliche Folge von Ministerreisen nach Dalmatien, dass man wohl die Vermuthung wagen darf, Seine Majestät der Kaiser selbst habe dadurch seine Fürsorge für das Land zu manifestieren gewünscht. Anlässlich der oberwähnten Reisen kam zur öffentlichen Discussion, dass die Verwaltung Dalmatiens —■ den Beitrag für das Heereserfordernis und die Staatsschuld mit eingerechnet — derzeit jährlich acht Millionen Gulden aus allgemeinen Staatsmitteln erfordert, darunter Beiträge für Schulbauten und Dotationen zur Förderung der Ausgrabungen in Salona, sowie zum Ausbati des Glockenthurmes in Spalato, welchen alsbald beträchtliche Bewilligungen für den Bau eines würdigen Museums in Spalato folgen sollen. Von den neuen Strassenbauten in Dalmatien ist im Text des Buches wiederholt die Rede gewesen und mag hier nur nachgetragen sein, dass sich die Seite 372 erwähnte Cetinabriicke bei Almissa der Vollendung nähert. Die neuen Eisenbahnlinien von Spalato bis Sinj und über Dugopolje (statt über Dicmo) zur Landesgrenze bei Arzano, sowie von der Station Gabela der Linie Metkovic—Mostar nach Gravosa und Castelnuovo sind zur Zeit in Bau begriffen und werden in absehbarer Zeit sehr zur Belebung des Handels und Verkehrs beitragen, besonders wenn von Aräano aus über Livno nach Bugojno Anschluss an die bosnischen Bahnen erfolgt. Was die Landescultur betrifft, muss hier in erster Linie des dalmatinischen Tabakbaues gedacht werden, welcher in den letzten Jahren ungemein an Ausbreitung gewonnen hat. Während das Ärar den dalmatinischen Tabakbauern vor einem Decennium nicht mehr als 3000 Gulden für eingelöste Tabakblätter bezahlte, betrug die Einlösung im Jahre 1898 schon 700.000 Gulden. Die Qualität der Pflanze hat sich während dieses Zeitraumes so verbessert, dass der dalmatinische Tabak, der früher nur zur Herstellung des landesüblichen Rauchtabaks, der sogenannten Turica diente, jetzt zur Zubereitung der unter dem Namen des hercegovinischen und macedonisclien Tabaks bekannten Sorten und der gleichnamigen Cigar-retten verwendet wird. Um die Technik der Wein- und Ölproduction zu verbessern, die in Dalmatien wie in vielen Districten Italiens eine mangelhafte ist, wird in Spalato eine landwirtschaftliche Lehranstalt errichtet, die mit Hilfe eines privaten Legats eine Zweiganstalt in Knin und vielleicht auch eine solche in Sinj erhalten soll. Schon jetzt aber findet der für moderne Agricultur-