560 DIE BOCCHE. Die Zupa (Grbalj). Vom Fort Trinità die Buduaer Strasse einschlagend, kommt man in . die nach Grösse und Fruchtbarkeit als Hauptthal der Bocche zu betrachtende Äupa hinab, die gegen Nordwesten fächerförmig als Niederung zur Teodo-Bai ausläuft. Das grüne, zum grössten Theile von Maisfeldern occupierte Niederland ist im "Winter häufig überschwemmt und die Ortschaften liegen daher an den Gehängen. Gegen Südosten steigt jedoch der sich verengende Thalboden an, so dass sich auch die, vom Sattel Trinità herabgekommene Strasse wieder etwas (von 52 auf 88 Meter) erheben muss, ehe sie sich abermals, und zwar zur Niederung der Jazi- (richtig Jazovi-) Bucht, niedersenkt. Das Gelände beiderseits der Strasse bildeten einst die vier Kneäinen oder quattro Contee (siehe „Geschichtliches über die Bocche“), jetzt besteht es aus zwanzig, in zahlreiche Rotten zertheilten Dorfschaften, deren südlichste, Prijevor, auf der Halbinsel zwischen den Buchten Jazovi und Budua liegt. Vom Sattel Trinità führt auch ein directer Steig westlich zur Krtole-Bucht der Teodo-Bai hinab, die sogenannte Scala santa, längs des LeSnica-Baches, der im Oberlaufsgebiete ein paar Mühlen treibt und weiter unterhalb zwischen sumpfigen Ufern verläuft, an welchen man Schildkröten findet. Für den Pflanzenfreund interessant ist es, vom Sattel Trinità 10 Minuten der Buduaer Strasse zu folgen und dann den links abzweigenden Gehängeweg nach dem Dorfe Dub einzuschlagen, weicherreich an Myrtenbüschen ist. Hoch ober Dub liegt das kleine montenegrinische Dorf Mira c, am Gehänge der vom Lovcen südwärts streichenden Bergkette, südlich von Dub aber zieht in 200 bis 400 Meter Seehöhe eine Kette von 2upa-Dörfern bis Lastua, hei dessen Klosterkirche (Podlastva) die Buduaer Strasse wieder einen 192 Meter hohen Sattel hinanklimmt, um aus dem südlichen Thalboden der Zupa in die Niederung von Budua zu gelangen. Oberhalb Lastua liegen die hochsituierten Bergdörfer Unter- und Ober-Podbori (letzteres 848 Meter), die schon der Gemeinde Budua angehören (siehe Capitei XXX). Die Cattaro-Getinjer Bergstrasse bis Krstac.‘ Der Ausflug nach Cetinje2 zählte schon zu den Glanznummern jeder vollständigen Bocche-Bereisung, als man ihn noch zu Pferd auf dem alten Saumweg machen musste. Umsoweniger wird man ihn heute unterlassen, wo eine so treffliche Strasse nach Cetinje führt, dass man die Pferde selbst vor viersitzigem Wagen die ganze Strecke traben lassen kann. Letztere zerfällt in zwei Theile: die Bergfahrt auf der österreichischen Seite bis Krstac, 1 Von Krstac nach Cetinje siehe Capitei XXXI. 2 Von Cattaro bis Cetinje verkehrt täglich ein Postwagen („montenegrinische Post“), welcher die Strecke in sechs Stunden zurücklegt und nur eine kurze Rast in Njegus hält. Tour-Fahrt 2 fl. —Wagen (3—4sitzig) fahren dieselbe Zeit. Tour und retour 14—18 fl.