VON KNIN NACH VRLIKA. 237 man zu Trilj im Cetina-Thal und zwischen Imoski und Grabovac ähnliche gefunden, welche Halbmonde, Turbane, Sterne und vereinzelt Kreuze trugen. Sie dürften wie in Bosnien bis ins Mittelalter zurückreichen, bieten aber hinsichtlich ihres Ursprunges noch manches Geheimnisvolle. Yon den Cetina-Quellen zieht das Thal Unista Draga weit nach Norden und setzt zwischen der (eigentlichen) Dinara und dem JanskiYrh1 als eine Senke fort, in welcher man, ohne die Seehöhe von 1229 Meter zu überschreiten, die vonKnin über Grab ins bosnische Livanjsko-Polje führende Strasse erreichen kann. Der Saumweg durch diese Senke führt zunächst zum Dorf Unista hinauf, einem ehemaligen türkischen Grenzposten ; gleich am Anfang aber trifft man unfern des Cetina-Ursprunges die „Grotte von Vrlika“, welche schon vor einem Jahrhundert für so merkwürdig gehalten wurde, dass sie ein Zeitgenosse des Abbate Fortis, Namens G. Lovric, ausmass und ihr eine, 1776 in Yenedig erschienene, ausführliche Beschreibung widmete. Zum Besuche der Grotte nimmt man in Yrlika einen mit Kienholz feauen aus velika. ausgerüstetenFührer und beschränkt sich gewöhnlich, bis zum dritten ihrer grossen, durch prächtige Kalksinterbildungen (Stalaktiten und Stalagmiten) ausgezeichneten Räume zu gehen. Dringt man aber weiter vor, so gelangt man durch einen engen, nur gebückt zu passierenden Gang in eine vierte Weitung, hinter welcher noch finstere Gänge und Gewölbe folgen, in welchen ein Pistolenschuss ein furchtbar dröhnendes 1 Der Janski Vrh (1790 Meter) gehört dem mächtigen breiten Hauptwalle der Dinarischen Alpen an; die Dinara (1831 Meter) bildet einen südlich abstreichenden kurzen Seitenkamm.