AUSFLUG NACH SALONA. 337 schätike dient, fügt sich in den Rundblick auf die schöne Landschaft das Stadtbild von Spalato ein, das man unmittelbar zu Füssen und gewöhnlich in dem vollen Lichtglanze sieht, der die Städte des Südens so märchenhaft erscheinen lässt. Auf der neuen Strasse spaziert man leicht in einer halben Stunde nach dem Borgo hinab; doch kann man auch einen zwischen der Strasse und der oben skizzierten Anstiegroute führenden steileren Weg einschlagen, der unmittelbar bei dem Steinkreuze beginnt. Auf diesem Wege passiert man knapp vor den ersten Häusern des Borgo Grande den jüdischen Friedhof, der unter Cypressen und Gesträuch nur wenige vereinzelte Grabplatten aufweist, da in der kleinen israelitischen Gemeinde von Spalato oft Jahre vergehen, ehe ein Begräbnis stattiindet. Im Borgo selbst erreichen wir alsbald jene enge bergab führende Strasse, aus welcher wir wieder heraus auf die Riva von Spalato, vor die Façade des diocletianischen Palastes gelangen. Ausflug nach Salona (Solin). Geschichtliches über Salona. Wenn man die westlich ziehende Halbinsel Dalmatiens, an deren Südküste Spalato liegt, gegen Nordosten quert, kommt man in die, durch das Halbinsel ch en von Yranjic halbierte Salonitaner Bucht, in deren nördliches Becken das Jaderflüsschen mündet. Der Jader, welcher nur 5 Kilometer östlich am Gehänge des Mosor-Gebirges entspringt, kann als die Grenze der Campagna von Spalato betrachtet werden, da an seinem Nordufer schon die gesegnete, vom Wall des Kozjak beschützte Riviera der Sieben Castelia beginnt, die sich von hier westlich bis Trau hinzieht. Das Jaderthal bildet aber auch den Anfang jener wichtigen Tiefen- und Strassenlinie, welche zwischen den schwer überschreitbaren Gebirgswällen des Kozjak und Mosor nach dem Innern des Landes führt und es vereinte sich daher mit der Fruchtbarkeit des Geländes und der Situation an einem gesicherten Hafen die gute Handelslage, um dem Erdenflecke hier früh zu grösserer Bedeutung zu verhelfen. Thatsächlich mögen schon die griechischen Colonisten, welche im IV. Jahrhundert v. Chr. von Lissa auf das Festland herüberkamen, um zu Tragurion (Trau) und Epetion (jetzt Stobreö, östlich von Spalato) Ansiedlungen zu gründen, in der zwischen diesen Orten liegenden Niederung des Jader eine altillyrische Siedlung vorgefunden haben. Wie immer es sich aber mit der Gründung Salonas verhalten haben mag — jedenfalls war die Stadt schon im II. Jahrhundert v. Chr. bedeutend, da es sonst dem Führer durch Dalmatien.