LISSA. 415 zunächst das Linienschiff „Kaiser“ und bedrängten es derart, dass es bedeutende Havarien davontrug; auch versuchte der „Affondatore“ mehrmals österreichische Schiffe zu rammen, hatte aber damit keinen Erfolg, während Tegetthoffs Flaggenschifif „Ferdinand Max“ so furchtbar an den Panzer „Re d’Italia“ anrannte, dass eine mächtige Bresche an der Fockmastseite entstand und das Schiff zum Sinken brachte. Inzwischen tobte die Schlacht fort, während welcher 1182 Kanonen Breitseite auf Breitseite entluden und die See weithin mit Pulverrauch bedeckten, bis plötzlich der „Palestro“ in Brand gerieth und sich nordwestwärts entfernte. Ihm folgten die übrigen italienischen Schiffe und Tegetthoff begann eben ihnen nachzusetzen, als eine Riesen-Rauchsäule vom . „Palestro“ aufschoss und unmittelbar darnach das Schifi mit einem Donnerkrach in die Luft flog. Die italienische Flotte zog sich nun nach Ancona zurück, während Tegetthoff in Lissa einlief und noch abends nach Pola dampfte. Topographisches. An Scoglio Hoste vorüber, welcher den Leuchtthurm trägt, in den Hafen von Lissa einfahrend, hat man zur Rechten (westlich) zunächst das Fort S. Giorgio, welches die Engländer 1813 errichteten1 und mit den flankierenden Defensionsthürmen Beutink und Robertson verstärkten. Dann öffnet sich die kleine Bucht des Porto Inglese, und gleich darauf tritt das vom Minoritenkloster S. Girolamo occupierte Halbinselchen vor, welches auch den katholischen Friedhof trägt, wo man den „Löwen von Lissa“ findet, d. h. das den Tapferen vom 20. Juli 1866 errichtete Monument, welches seit seiner Errichtung ein pietätisches Ziel aller Besucher Lissas bildet. Hinter dieser Landzunge erstreckt sich der eigentliche Porto di Lissa mit dem westlichen Stadttheil Banda piccola. An letzteren schliesst Luka an, im Südostwinkel der Bucht aber liegt der Stadttheil Kut, so dass die ganze Stadt eine den Buchthintergrund völlig ausfüllende Zeile von l'/2 Kilometer Länge bildet, in deren Mitte, oberhalb der Strasse, sich das österreichische Fort „Batteria della DEB LÖWE VON LISSA. 1 Über dem Thore die Inschrift „George the Third 1813“. Am Aufgange zu dem auch „Fortezza inglese“ genannten Fort viele Meerzwiebeln (Scilla maritima).