FAUNA. 41 Dalmatien noch immer eine, freilich, nicht bedeutende wirtschaftliche Bolle, der Ölbaumschädling (Phalaena aesculi) ist infolge der ßefrässigkeit seiner Baupe ein Feind der Olivenhaine. Die Biene (Apis mellifica) kommt in Dalmatien, speciell im Bezirke Cattaro, in einer glänzend schwarz gefärbten Abart vor, welche sich durch schlanken, wespenähnlichen Bau und einen spitz zulaufenden, zur Hälfte behaarten Hinterleib mit mattgelben Ringen auszeichnet. Sie ist unempfindlich gegen kühleres Wetter, ungereizt besonders gutmüthig, gereizt dagegen sehr bösartig und heftig stechend. Von Zweiflüglern seien hier die Stechmücken (it.: zanzare, er. s.: komari) und die Papadaci erwähnt, welche im Sommer zuweilen lästig fallen. Unter den Schnabelkerfen übertrifft alle an Wichtigkeit die Phyllo-xera vastatrix. Noch ist zu erwähnen, dass in Dalmatien ausser dem gemeinen auch der kleinere, lichtbraune karpathische Scorpion (unter Steinen auf den Weiden) häufig ist, dass man aber selten hört, es wäre Jemand gestochen worden. Andere niedere Thiere. Unter den Landkrustenthieren ist in Dalmatien der Flusskrebs (Astacus) in der Varietät Steinkrebs (Astacus saxatilis) vertreten; hinsichtlich der Weichthiere erwähnt Mojsisovics, dass sich Dalmatien, das „Clausilien-land par excellence“, nicht nur durch zahlreiche endemische Arten der Schliessmundschnecken oder Clausilien, namentlich der Untergattungen Medora und Agathylla, sondern auch durch eine grosse Zahl eigenthümlicher Schnirkelschnecken auszeichnet, jener Schneckenclasse, deren bekannteste Vertreter die gemeine Weinbergschnecke ist. Marine Fauna. Was die marine Fauna Dalmatiens betrifft, bemerkt Mojsisovics zunächst, dass in der Adria bisher nur acht Arten von See-Säugethieren beobachtet wurden, darunter der überall truppweise vorkommende Delfin und der Pottwal oder Cachelot, der bisher nur zweimal zur Beobachtung gelangte, einmal am 15. August 1853, als sechs Exemplare bei Cittanuova strandeten, und dann wieder 1885, als man ein verwundetes Exemplar bei der Insel Lagosta auffand. Seefische. An Fischformen ist die Adria ungemein reich. Während die Ostsee nur 108, die norwegischen Küsten 180 und die englischen Küsten 216 verschiedene Arten aufweisen, kommen in der Adria deren 300 vor, die allerdings nur zum kleinsten Theil als Nutzfische wichtig sind. Beginnen wir mit den Knochenfischen, und zwar zunächst den Stachelfischen. Da ist unter den Barschen (er. s.: grgec) der wichtigste der Seebarsch (Perca labrax), dessen schon Aristoteles als Labrax, Plinius als Lupus (Wolf)