26 ALLGEMEINES ÜBER DALMATIEN. feraung vom Festland und die Höhe der nächsten festländischen Gebirge eine Rolle, da die dalmatinischen Inseln ja bekanntlich nur Festlandsstücke sind, die beim Einsinken der Adria über Wasser blieben. Entsprechend der Thatsache, dass sich das Hochgebirge in Nord-Dalmatien von der Küste abwendet — am wenigsten ist dies bei Arbe und Pago der Fall — während es in Mittel-Dalmatien an jene herantritt, sind auch die Berge des Zaratiner Archipels im allgemeinen niedriger als die Berge der grossen mitteldalmatinischen Inseln. Dies zeigt folgende Reihe: Inseln Flächeninhalt Höchste Berge Meter □ Meter Arbe..... .... 103-4 Tignarossa .... . . . 408 Pago..... .... 295-0 Ugljan . . . . M. Grande .... . . . 288 Pasman . . . . Bokolj...... . . . 274 Isola Lunga . . . (circa) 185-0 Incoronata . . . . (circa) 185-0 Veli Vrh..... . . . 236 Brazza . . . . .... 394-6 San Vito..... . . . 778 Lesina . . . . .... 312-4 S. Nicolò..... Lissa..... .... 100-8 . . . 585 Curzola . . . . .... 276-1 Klunöa...... . . . 568 Meleda . . . . .... 98-7 Veliki grad .... . . . 514 Lagosta . . . . .... 52-7 . . . 417 Einige geologische Bemerkungen. Der Karst, welchem von Krjin bis Süd-Dalmatien alle Adriagebiete der Monarchie angehören, bildet nach Professor Supan ein ungefähr 180 Kilometer breites Kalkgebirge der mesozoischen Formation, einen gewaltigen, gegen Südosten streichenden Faltenbau, in dessen Mulden in schmäleren oder breiteren Streifen weichere mergelige und sandige Eozängesteine auf-treten. Die Karsterscheinungen beschränken sich nur auf das Kalkgebirge, da dieses aber weitaus dominirt, so prägen sie dem ganzen Gebiete ihren eigenthümlichen Stempel auf. Speciell in Dalmatien sind von den Dinarischen Alpen an, sowohl die binnenländische als die Küstenkette aus Kreidekalk aufgebaut, den man nach darin enthaltenen Resten einer ausgestorbenen Species von Schalthieren (Rudlsten) Rudistenkalk nennt. Daneben findet sich stellenweise eozäner Num-mulitenkalk. Die binnenländische Kette ist durch das grosse Längsthal der Cetina, das sich in den Ravnice von Sinj zu einem breiten sumpfigen Becken, einem Süsswassersee der Neogenzeit erweitert, in zwei Ketten getheilt, die Grenz- und die Svilajakette. Parallel mit diesen zieht die Küstenkette, die in viele schmale Ketten mit zwischenliegenden Eozänmulden wie jene des Vrana-Sees zertheilt ist und mit der Svilaja die grosse Flyschmulde Nord-Dalmatiens einschliesst. Südlich der Cetina ist die Eozänmulde schmal und die Flyschzone schwach entwickelt, orographisch aber doch deutlich an einer Depression erkennbar, in welcher der periodische See Jezero eingebettet ist.