VON DRNIS NACH CLISSA UND SPALATO. 227 Séiteironte. Von Drnis nach Glissa (und Spalato). Dieser nicht uninteressante Übergang führt aus dem Petrovo-polje entlang einer schmalen Werfener Schieferzone in die Kreide-kalkreviere vor Clissa, und schliesslich in die schöne, historisch bedeutsame Mediterranlandschaft von Salona, erfordert aber eine starke Tagestour mittelst Wagen und ist nur Jenen zu empfehlen, welche in Binnen-Dalmatien minderbetretene Pfade wandeln wollen. Man fährt zunächst längs der Moseö-Planina durch das Petrovopolje südöstlich nach Ober-Kricke, von wo man zwischen den Moseögehängen und dem Midenjakhtigel die von hochhalmigen Gras- und Schilfufern eingefasste Gikola-Au bei Buäic erreicht. Hier hat sich das Petrovopolje schon zum Thal zusammengezogen und die an Bäumen, Wiesengrün und Quellen reiche Landschaft erinnert nach Noes Urtheil an das Hügelland im südlichen Böhmen nahe der Sazawa. Hie und da kommt ein klarer Bach von den oberhalb mit Bäumen besetzten Wiesengehängen zur Cikola herab und dann fehlt die kleine, hinter einem Baumanger versteckte Mühle nicht; am Wege aber sieht man manche Buche, die eines deutschen Hochwaldes würdig wäre. Bei Sv. Ili ja kann man gegen das linke (östliche) Thalgehänge hin einen Abstecher zum Cikola-Ursprung machen ; die Strasse folgt fürder dem Vrba-Bach aufwärts bis zum Sattel von Po st in je (Kirchlein Sv. Gospa, 438 Meter), welcher die südlichen Vorhöhen der Svilaja mit dem 843 Meter hohen Movran, der Haupterhebung der südöstlichen Moseö-Planina verbindet. Hier beginnt ein noch weiter ansteigendes Hochthal, in welchem mitteleuropäische und Karstformen wie in Krain sich mischen ; die südliche Lage aber bewirkt, dass zwischen den Buchenhainen, welche die trümmerbedeckten Hänge hinanziehen, noch immer einzelne Bebenculturen auftreten. Zwischen Unter- und Ober-Muc erreicht die Strasse die Seehöhe von 468 Meter und führt dann östlich zwischen den Südhängen der Svilaja und der Visoka über Neoric in das grosse Polje von Sinj ; unsere Boute dagegen biegt aus der Schieferzone nach Süden in das Kreidekalkgebiet ab, um erst bergab (Saric 347 Meter), dann bergauf (Ober-Prugovo 401 Meter) und dann abermals thalab nach Unter-Prugovo und Konjsko (347 Meter) zu führen, wo man sich schon im Bücken des Kozjakwalles befindet, dessen Südfront auf das Meer bèi Spalato hinabsieht. Fort wechseln in dieser Landschaft Karstöden mit saftigen Alpengründen und Baumangern, wie bei Prugovo, das inmitten von Karstgeklippe in einen Buchenhain gebettet liegt; schliesslich aber steigt die Strasse abermals, und zwar diesmal stark, in Serpentinen, und biegt in das Defilé zwischen Markesina und Mosorgebirge ein, in welchem uns bei der Felsveste Clissa plötzlich wieder der Anblick des Meeres überrascht. (Von Clissa nach Spalato, siehe Capitei XIX.) 15*