368 VON SPALATO NACH METKOVIC. In die Poljica und auf den Mosor. Das zu 1340 Meter Seehöhe ansteigende Mosorgebirge erstreckt sich etwa 30 Kilometer südöstlich bis zum Knie der Cetina bei Duare und hat in der westlichen, von Spalato bis Almissa reichenden Hälfte, einen Küstengebirgszug vorgelagert (Poljicagebirge), der 594 Meter Höhe erreicht. Am Abhange dieses Küstengebirges zum Meere, auf seinen Höhen und vor allem in der Depression zwischen dem Küstengebirge und dem Mosorwall wohnt das Gros der Poljicaner, die aber auch noch am nordöstlichen Abhange des Mosor zur Cetina einige, zum Theile fast 600 Meter hoch gelegene Dörfer haben. Eine Durchwanderung der Poljica beginnt man in der Bucht von Stobreö, in deren ebenen, vom Stobreöbach durchströmten Thalboden man nordwärts spaziert, bis sich im Südosten zwischen den Mosorabhängen und dem Poljicagebirge die Furche öffnet, aus welcher zwei Quellbäche des Stobrecbaches hervorkommen. Am Zusammenfluss der Letzteren liegt das erste Poljicaner Dorf Zrnovnica und folgen wir nun dem „grossen Bach“, so kommen wir in die üppigen Gartengefilde, in welchen die Häuschen des Dorfes Srinjine zerstreut liegen, in die Weingärten um Dorf Tugari, und schliesslich in das Dorf Gata, wo einst die Poljicaner ihren Convent abhielten. Manthutgut, den kleinen Hügel im Westen zu ersteigen (353 Meter), der eine alte, nun verfallene St. Georgscapelle trägt. Dann hat man einen reizenden Blick auf das in Grün gebettete Dorf Zakuiac und sieht über die zwischen Felsen dahinströmende Cetina bis Almissa, über dessen Landsporn sich das Meer bis zur Insel Brazza hin weitet. Von Gata führt ein Weg weiter östlich gegen das Knie der Cetina, zunächst über Ostrvica nach Dorf Zveßanje, wo die reiche Vegetation plötzlich jener Karstdolinenlandschaft Platz macht, welche die vom Cetina-Knie umflossene Halbinsel erfüllt. Doch ist der Abfall dieser Landschaft nach Süden zur Cetina wieder üppig cultiviert und von Kostanje über die Rotte Skarica bis Podgragje, dem östlichsten Dorf der Poljica, erscheint das ganze Gehänge mit fruchtbaren Feldern und Gärten bedeckt. Auch an der Nordostseite des Mosor, wo die Dörfer Dolac, Srijani und Trnbusi zahlreiche Rotten bilden, gibt es noch Felder und Weingärten, ja trotz der Kahlheit, mit welcher die Hochregion des Mosor zum Meere hinausblickt, hat die Gegend um Dolac donji sogar noch Haine aufzuweisen, welche nebst den zahlreichen Capellen, Wegkreuzen und Siedlungen beitragen, der von hohen Felsgipfeln überragten Berglandschaft einen eigenartigen Zauber zu verleihen. Touristen, welche diesen meist Viehzucht treibenden Dorfschaften einen Besuch abstatten wollen, werden damit meist eine Ersteigung des Mosor zu verbinden wünschen. Sie schlagen dann von dem oberwähnten Dorf Zrnovnica den Weg in die „mittlere Poljica“ ein, der in die Dörfer Sitno und Dubrava führt und treffen beider Kirche von Sitno (278Meter) einen bergwärts leitenden Pfad, der an der Capelle Sv. Luka (497 Meter)