410 DIE MITTELDALMATINISCHEN INSELN. anfragen. Zur Linken ziehen Hügel nordöstlich, von deren zahllosen Steinterrassen sich kleine Parcellen hellgrüner Meerstrandskiefern abheben. Wandert man aus dem betriebsamen Orte, der unter Anderem auch die sogenannten „Gelsaner Opanken“ erzeugt, durch die Weingärten süd-südwestlich,1 so kommt man nach Dorf Pitve, der Heimat des Lesignaner Bischofs Georg Dubokovic-Nadalini (1800—1874) und befindet sich nun am Fusse des Monte Om (Hum), über dessen Ostgehänge ein die Seehöhe von 423 Meter erreichender Bergpfad zur Südküste führt. (Dorf Pitavske Blaze.)2 Letztere wird ihrer ganzen Erstreckung nach von einem landesüblichen Saumpfade begleitet, der eine aussichtreiche Wanderung gewährt und in der 8 Kilometer langen Strecke nach dem westlich gelegenen Dorf S. Do-menica (Sv. Nedjelja) fort am Südgehänge der (Seite 402 erwähnten) Haupterhebung der Insel hinführt. Von S. Domenica, wo sich eine Stalaktitenhöhle mit den Ruinen eines Augustinerklosters befindet, kann man in zwei Stunden den Hauptgipfel Lesinas (S. Nicolö, 626 Meter) besteigen und in einer weiteren Stunde nach Cittavecchia hinabwandern. * Bei Geisa beginnt die schmale und auch gegen Osten mehr und mehr sich erniedrigende Osthälfte Lesinas, welche sich 40 Kilometer bis zur Punta S. Giorgio erstreckt, wo die Insel dem Festlande auf 4’/2 Kilometer naherückt. Dieser ganze Inseltheil wird in der Mitte von einem Saumwege durchzogen, an welchen sich die kleinen Ortschaften Poljica, Zastra-ziSce, Gdinj reihen, während die Küste fast unbewohnt ist. Die kleinen Buchten derselben bleiben daher auch selbst von den Localschiffen unberührt, bis auf die unbedeutenden Häfen, zu welchen man vom Dorfe Bogomolje niedersteigt. Es sind dies nördlich die Valle Bristova, südlich die Valle Smrksa, bei welcher sich das Nordwestcap (Oap Gomena = Gumina) der Halbinsel Sabbioncello Lesina auf 7'/2 Kilometer nähert, so dass jene Enge entsteht, welche man als Grenze zwischen den Meercanälen von Curzola und der Narenta betrachtet. Am Osthorn Lesinas liegt der kleine Hafen von S. Giorgio (Sucuraj), welcher den von niedrigen Olivengehängen umgebenen kleinen Markt gleichen Namens birgt. Hier wird nahe dem Strande eine archäologische Merkwürdigkeit gezeigt, welche der Meeresgrund bewahrt hat, nämlich ein Haufen antiker Urnen, welche vor etwa l'/2 Jahrhunderten hier durch irgend einen Zufall versenkt wurden und nun, zum Theil umhüllt von allerlei Meerablagerungen, noch immer sichtbar sind, wenn die See ruhig ist. 1 Auf den Höhen südlich von Geisa zwei „Gor“ und „Grad“ genannte Ruinen. 2 Drei Kilometer südlich der Scoglio Torcola (Scedro) mit der Ruine eines Convents.