FIUME. 97 Sparcassagebäude, wo man scharf nach rechts in die Yia Mercato abbiegen muss, wenn man die Fischhalle besichtigen will. Yon der Fischhalle tritt man zu dem sogenannten Holzhafen hinaus und sieht gegen Westen hin den 1070 Meter langen Molo Maria Teresa ziehen, welcher als ein Riesenwellenbrecher den Fiumaner Hafen gegen die Fluten des Quarnero abschliesst. Er gehört mit zu den grossartigen Anlagen des Porto nuovo, welche die ungarische Regierung mit einem Aufwande von über 13 Millionen Gulden hersteilen liess, wobei zugleich 290.000 Quadratmeter Grund dem Meere abgewonnen wurden. Hier wie überall an der Riva erschliesst sich ein Prachtblick über das Hafengetriebe, einen Theil der Stadt und den Quarnero bis zum Monte Maggiore hin, und wir verweilen gern ein AVeilchen, ehe wir uns östlich, dem sogenannten Fiumaner Canal zuwenden, an dessen Ufer wir nun landeinwärts spazieren. Wir kommen da an dem schönen neuen Theater vorbei und auf die Piazza Scarpa, in deren Nähe sich die aus dem XVII. Jahrhundert stammende Domkirche erhebt; rechts hingegen über dem von kleinen Fahrzeugen erfüllten Canal sehen wir die weiten Holzplätze, die sich bis zu der, Fiume von SuSak trennenden Fiumara (Rjecina) hinziehen. Endlich kommen wir an diesen Fluss selbst, bei einer Brücke, über die man zum Tersatto-Weg hinübergelangt, und sehen nun in das interessante Thal hinab, das eine tiefe Furche bildet. Es birgt in seinem Grunde, nahe einer grossen Papierfabrik den sehenswerten Zvir-Ursprung. Ober dem rechten Steilufer führt der vorerwähnte Treppenpfad zu der berühmten Wallfahrtskirche Tersatto (Trsat) hinauf, welche den antiken Namen Fiumes (Tersatico) bewahrt; am linken (westlichen) Ufer des Flusses erhebt sich der mit terrassierten Gärten und zahlreichen Häusern bedeckte Calvarienberg, an dessen Gehänge die Karlstädter Bahn, ehe sie die Fiumara überschreitet, in einem langen Tunnel den, nahe der alten Festung gelegenen Park des Erzherzogs Josef unterfährt. Bis hieher mag seinen Spaziergang ausdehnen, wer der Besichtigung Fiumes nur ganz kurze Zeit widmen will. Wünscht man dann nach Abbazia oder Buccari zu fahren, so kehrt man zum Molo Adamich zurück, von wo die LocalschifFe abdampfen. Führer durch Dalmatien. - 7