20 ALLGEMEINES ÜBER DALMATIEN. Um aus demPetrovoPolje iil dieses Karstniederland zu gelangen, muss die öikola durch ein Defilé, welches von den südlichen Ausläufern der Promina und den Nordgehängen der Moseö-Planina gebildet wird: es ist die Thalenge bei Drniä, aus welcher der Fluss in tief eingerissenem Bette jenen Seen zuströmt, welche er im Vereine mit der Krka und dem Meere bildet. Die Moseö-Planina gipfelt im Crni Vrh (702 Meter) und Movran (843 Meter) und senkt sich westlich zu den Karstlandschaften Zagorje und Zavor, die schon von beträchtlicheren Höhen als die Landschaften nördlich der Öikola durchzogen werden. So erhebt sich in der Zagorje die Mideno Planina zu 466 Meter, in Zavor die Velika Glava zu 544 Meter; selbst der nur 5 Kilometer vom Meere entfernte Monte Tartaro ostnordöstlich von Sebenico hat noch 496 Meter. Mittleres Mittel-Dalmatien. Vila, Kozjak, Berge bei Sinj. Zagorje und Zavor werden von der Nordhälfte der Eisenbahn durchzogen, die von Drniä nach Spalato führt und nun zwischen noch höhere Karstzüge tritt, da das Terrain gegen Süden und Osten im Allgemeinen ansteigt, und schliesslich jenen mächtigen Bergwall bildet, welchem die Riviera von Traù bis Spalato umsomehr Schutz verdankt, je näher er an das Meer herantritt und je weniger er durch Lücken unterbrochen wird, was besonders im Rayon der Sette Castella der Fall ist. Der Westtheil des Bergwalles hält sich noch ungefähr zehn Kilometer entfernt von der Küste. Es ist die, in der Prapatnica 738 Meter erreichende Vila, welche durch einen 376 Meter hohen Strassensattel von der östlich anschliessenden Labiänjica (701 Meter) getrennt ist, wie diese durch einen ähnlichen, von der Eisenbahn überschrittenen Sattel (385 Meter) von dem im Crni Krug 650 Meter hoch aufragenden Opor-Gebirge. Letzteres nähert sich rasch dem Meere und geht jenseits einer 488 Meter hohen Senke in jenen höchsteigenthümlichen, über 20 Kilometer langen Gebirgswall des Kozjak (780 Meter) über, an dessen Südfuss sich die herrliche Riviera della Castella ausbreitet, während nordwärts ziemlich trostloses Karstterrain herrscht. Die von Norden nach Süden einander folgenden Gruppen Moseß-Planina, Ljubac (678 Meter) und Kozjak sind östlich durch die Depression, welcher die Strasse Clissa—Neoric folgt, von dem Karstzuge der Landschaft Radinje getrennt, der nördlich in der Visoka (893 Meter), südlich im Lisaö (760 Meter) aufgipfelt und seinerseits östlich zu dem grossen Niederungsgebiete an der Cetina abdacht, welche der Karstzug Trapoänik (666 Meter) in Dicmo gornje und donje (ein unausgebildetes Seitenthal der Cetina) und das Polje bei Sinj (im Winter oft ein meilenbreiter und l'/2 Meilen langer Flussee der Cetina) scheidet. Das Ostende des Kozjakwalls bilden Golo Brdo und Osoje. Zwischen ihnen und dem, südwestlich plötzlich zu 1330 Meter ansteigenden Mosor-Gebirge erhebt sich auf einem kleinen Passgupf die berühmte Festung