116 ZARA. sich vor dem Galerie-Peristyliuin zu einer von 28 Stufen aus Yeroneser Marmor gebildeten „heiligen Stiege“, auf welcher gleichwie auf der Scala sancta vor der Lateranischen Basilica in Eom Ablässe ertheilt wurden.1 In der Unterkirche war die mittlere Apside der heiligen Dreifaltigkeit geweiht, während sich in der linken der Altar des heiligen Lucas, in der rechtsseitigen ober dem Grabe S. Donatos der Altar des Letzteren befand. Die Oberkirche hiess das Oratorium der Katechumenen. Sie enthielt in der mittleren Apside den Altar der Madonna della Neve (heilige Jungfrau vom Schnee), in der linken den Altar des heiligen Oswald. Wie ein Wappen mit dem Drachen (Zmaj) bezeugt, wui’de die Pforte, durch welche man heute in das Innere der Kirche gelangt, von jenem Erzbischof Zmajevic (1713—1745) errichtet, dem die Gründung des Borgo Erizzo (Seite 128) zu danken ist. Früher trat man von rechts in die Kirche und sah hier das Denkmal Josefs von Riva (1705—-1708), dessen noch heute eine Inschrift gedenkt. Interessant ist auch, dass die Thürpfosten in der oberen Kirche aus einer der Länge nach in zwei Stücke gesägten und mit Sculpturen versehenen Säule bestehen, welche mit den Fragmenten im Boden der Kirche und der Säule von S. Simeone übereinstimmen. Die Sammlungen. Die Sammlungen sind seinerzeit in vier Sectionen aufgestellt worden: Vorrömisches und Römisches, Gegenstände des VIII. bis X. Jahrhunderts, solche des XI. bis XV. Jahrhunderts und Objecte des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts. In der ersten Abtheilung sind vor Allem die Funde aus vorrömischen Grabstätten zu erwähnen, wie Schnallen, spiralförmige Nadeln und Gegenstände aus Bernstein, welche in ihrer Bedeutung an die Funde in Aquileja hinanreichen. Auch eine griechische Münze aus Pharos wurde in einem solchen Grabe vorgefunden. Doch kann auch ein blosser Überrest griechischer Colonisation oder griechischer Handelsbeziehungen vorliegen. 1 Die Stufen dieser heiligen Treppe kamen 1798 in die Domkirche; ebenso wie ein goldenes Kreuz in die Kirche S. Maria.