UNTERES KRKAGEBIET. 195 westlich der Krka die yom Prosik- und Vosa-Thal eingefasste Hochplatte Yrbica angehört, ist bis auf das Niveau des Eudistenkallces blossgelegt und zeigt vollendete Symmetrie, was Anlagerung aller Schichtglieder des Alt-Tertiärs beiderseits des Kreidekernes betrifft. Sie gab auch der öikola Anlass zu einem Durchbruche, der bis zur Burg Kljuö, wo die Thalweitung der Kljuöica beginnt, eine die Krka-Defiles an Wildheit und G-rossartigkeit noch übertreffende Schluchtscenerie darstellt. Unter der Enge von Babingrad erweitert sich die Krka seeartig bis auf l3/4 Kilometer, indem ihr Becken gegen Westen die erste jener, später noch mehrmals sich wiederholenden Einsackungen zeigt, die den Geologen anmuthen, als hätte der Fluss wiederholt die Tendenz gehabt, nach Nordwesten oder Südosten, d. h. in der Richtung des allgemeinen Schichtstreichens abzubiegen. In der Einsackung bedeckt die Krkaflut das Mündungsgebiet des Voäabaches, dessen Thalfurche nordwestlich bis zur Kniner Strasse bei Gjevrske hinaufzieht; inmitten der seeartigen Erweiterung aber liegt, 4Y2 Kilometer südlich von Ronöislap, das Kloster Visovac,1 bei welchem die Seehöhe der Krka nur mehr 46 Meter beträgt. Unterhalb des Klosters verengert sich das Bett allmählich bis auf 200 Meter, da der Fluss nun eine zweite, bis auf den Alveolinenkalk ent-blösste Falte zu durchbrechen hat. (Auf einem Ast dieser Falte liegt Kloster Visovac.) Dann aber verbreitert sich die Krka neuerdings bis auf 400 bis 500 Meter und zeigt einen wurmförmig gewundenen Verlauf gegen Süden ^mit lauter kleinen Blindfortsätzen (Einsackungen), welche die zwischen Berghalbinseln gelegenen Mündungen kleiner Seitenthälchen ausfüllen. Eine der grössten dieser Einsackungen zieht zur Rechten wie ein Meerbusen in das Thal von Dubravica hinein, während sich links das von Südosten kommende Pumiöka Draga öffnet, ein Thal von schauerlicher Wildheit, das bei Konjevrate von der Sebenico-Drniäer Strasse übersetzt wird. Nahezu in der Achse dieser beiden Querthäler der Krka erhebt sich zu 201 Meter der äusserste Südwestsporn der Landschaft Miljevci auf jener Halbinsel, an deren Westcap die wieder auf 100 Meter verengte Krka und die hier viel breitere Öikola zusammenstossen. Die Krka hat eine südliche, die Cikola eine südwestliche Richtung; dennoch schlägt der vereinte Fluss nicht die Resultierende dieser Richtungen (Südsüdwest) ein, sondern wendet sich erst westlich und unterhalb des achten Wasserfalles2 (bei Scardona) sogar nordwestlich, um diese Richtung bis zu der am linken Ufer sich erhebenden Capelle Sv. Josip beizubehalten. Zur Nordwestrichtung nöthigt den Fluss die grosse Rudistenkalk-Falte, welche in der Verlängerung des vom Svinjak zum Kremeno ziehenden Rückens von Südosten her kommt und an Scardona östlich vorüber bis Vacane nahe bei Bribir zieht. Vom Wasserfall bis Sv. Josip ist das einförmige Thal ein Isoklinal-Thal, entstanden durch Auswaschung mergliger 1 Siehe Seite 220. 2 Siehe Seite 216. 13*