308 SPALATO. nuntum mit Maximian und Galerius und hier soll es gewesen sein, wo er das Ansinnen, wieder den Kaiserthron zu besteigen, mit dem Hinweis auf den Frieden ablehnte, in welchem er zu Salona seinen .Kohl pflanze. Der Frieden war aber kein ungetrübter. Nicht nur musste es Dio-cletian erleben, dass infolge des Toleranzedictes Constantins (311), das von ihm verfolgte Christenthum über die alte Staatsreligion siegte, nicht nur sah er aus den Fehden seiner Nachfolger die Alleinherrschaft Constantins hervorgehen, sondern auch der Schmerz blieb ihm nicht erspart, dass man in Rom seine Bildsäulen von den Piedestalen stürzte und seine Gemahlin Prisca wie seine Tochter Valeria nach Syrien verbannte. Und da sich zu diesen Widerwärtigkeiten auch noch Krankheit gesellte, beschloss der 68jährige Monarch, so wie er einst auf die Herrschaft verzichtet hatte, nun dem Dasein überhaupt zu entsagen und gab sich im Jahre 313 selbst den Tod. Der Palast. 1 Vermöge seiner Anlage erscheint der Diocletianpalast fast wie ein Übergang von den römischen Kaiserresidenzen zu den Ritterburgen des Mittelalters, da er zwar architektonisch pompös wie jene angelegt war, sich aber nicht inmitten weiter Grarten-anlagen befand, wie etwa die Villa Hadrians in Tivoli, sondern einen verhältnismässig beschränkten Raum innerhalb fester Mauern einnahm, die gegebenenfalls eine wirksame Vertheidigung ermöglichten. Das befestigte römische Lager, aus welchem die Burgen des frühen Mittelalters im allgemeinen hervorgiengen, diente auch dem Spalatiner Palaste als Muster. Mauern, welche an der Südfront 23'/,, an der Nordseite 16 ■/* Meter Höhe und 2 Meter Dicke ! erreichten, umgaben ein nicht ganz regelmässiges, 216 Meter langes und 179, beziehungsweise 175 Meter breites Rechteck, welches durch eine Längs- und eine Querstrasse in vier Viertel, oder eigentlich in eine vordere Hälfte und zwei rückwärtige Viertel getheilt war. Das Eck jedes Viertels bildete ein quadratischer Thurm von 12 Quadratmeter Bodenfläche, der sich fünf 1 Wichtigere Werke über den Palast: R. Adam, Ruins of Diocletians Palace at Spalato. —Professor Eitelberger, 1774, Die Porta Aurea und der Diocletianpalast. Vorträge des Alterthums-Vereines in Wien, 1859. — Alois Hauser, Spalato und die römischen Monumente Dalmatiens. Die Restaurierung des Domes zu Spalato, Wien 1883, Alfred Holder. 2 Eigentlich zwei Mauern von je 44 Centimeter Dicke, und ein Zwischenraum, ausgefüllt mit durch Cement festgemachten Bruchsteinen.