176 VON ZARA UBER BENKOVAC UND KISTANJE NACH KNIN. In der Folge (1409) trat Ladislaus von Neapel, der damalige Prätendent auf die Krone Ungarns, neben anderen dalmatinischen Gebieten, auf die ihm angeblich Rechte zustanden, wie z. B. die Insel Pago, auch Vrana an die Venetianer ab und dieses blieb nun fast ein Jahrhundert venetianisch, bis sich in den ersten Jahrzehnten des XVI. Jahrhunderts die Türken in der Gegend festsetzten und — wie es heisst — das berühmte Kloster den Flammen überlieferten. Zur Zeit der venetianischen Herrschaft in Vrana (1420) wurde hier der nachmals als Architekt berühmte Lucina geboren, der dem König von Neapel den Poggio Eeale erbaute und nachher vom Herzog von Urbino berufen wurde (f 1482 in Pesaro); in die türkische Zeit aber fällt ein Aufschwung der Gegend in wirtschaftlicher und landwirtschaftlicher Beziehung, wie er selbst in neuester Zeit noch nicht wieder erreicht worden ist. RUINEN YON VEANA. Damals — im XVI. und zu Anfang des XVII. Jahrhunderts — gab es im Sandschakat der Lika drei Stufen von Gütern, mit welchen der Sultan seine Getreuen zu belehnen pflegte: Paschaluks, wenn der Jahresertrag 100.000 Piaster überschritt, Zij amets, wenn das Gut 20.000 bis 100.000 Piaster abwarf, undZaims, wenn der Ertrag unter 20.000 Piaster blieb. Vrana nun war das berühmteste Zijamet des Likaner Sandschakats und ein Lehen des Halil-Beg Durakovic, der nebst seinem Sohne Durak Beg die Seele aller Unternehmungen war, welche sich in den ersten Decennien des XVII. Jahrhunderts vom Likaner Sandschakat gegen Venedig richteten. Vrana — schreibt der Venetianer Foscolo — war damals der Hauptort des Halil-Beg’schen Zijamets und der Garten des Likaner Sandschakats. Hier standen mehr als 500 grosse schöne Häuser, darunter als schönstes der Palast Halil-Begs selbst, der als Sandschak (Oberbefehlshaber) zwar seinen ständigen "Wohnsitz in Knin hatte, oft aber auch auf seinem hiesigen Gute weilte. Sein guter Freund hier war JusufMaäkovic, ein gebürtiger