SEEROUTE ZARA-OBROVAZZO. 149 6 Kilometer sich verbreitern, auch geht seine Richtung aus der südöstlichen in eine ostsüdöstliche über und auf der linksseitigen (nördlichen) Küste tritt ein sanftgeneigter Ufersaum, eine Art Riviera auf, welche zahlreichen kleinen Ansiedlungen Raum gewährt hat. Das erste dieser Dörfer ist Tribanje, wo der Dampfer anlegt, um dann den Canal abermals zu queren und — zwischen den drei Scoglien Raznac hindurch —■ nach dem direct südlich liegenden Rasanze (Rasanac) zu steuern. Schon während dieser Querung ist die seit Längerem sichtbare grossartige Schluchtenbildung des Yelebit deutlicher in Erscheinung getreten. Nun aber, da von Rasanze östlicher Cours genommen wird, thun sich jene gewaltigen, selbst im Yelebit einzigen Felsschluchten völlig auf, welche als Yelika und Mala Paklenica zu Berühmtheit gekommen sind. (Siehe das Subcapitel „Auf den Yelebit“, Seite 160.) Wo die erste dieser Schluchten — die grosse Paklenica — endet, liegt Starigrad und 3'/a Kilometer östlich, an der Mündung der kleinen Paklenica, das Dorf Seline — beides zerstreute Gemeinden, auf deren Gebiet der schmale Küstenstreif durch die Ablagerungen der Paklenicaschluchten bis auf 2 Kilometer verbreitert erscheint und nun einen riesigen Anschüttungskegel unter den Felsgehängen darstellt. Eben hier verengt sich der Canale della Montagna wieder auf 1 '/* Kilometer und zugleich zeigt nun auch die Südküste höhere Hügelaufragungen, an deren Fuss dort, wo die Erhebung am beträchtlichsten ist (270 Meter), Castelvenier liegt. In Castelvenier hält der Dampfer nach siebenstündiger Fahrt eine Weile, um nun alsbald das Ostende des Canals della Montagna und den Anfang jener direct südlich ziehenden, nur 2—300 Meter breiten Meerenge zu erreichen (Maslenica, Zdrijelo), welche das Yelebit-Gebiet von der Nordwest-Halbinsel Festland-Dalmatiens scheidet.' Zwischen beiderseits zu 100 Meter Höhe aufragenden Steilgehängen, geht es hier wie auf einem, in ein Felsdefile gebannten Strome dahin, bis sich nach etwa 20 Minuten langer Fahrt die Fluten abermals weiten und das rings von Berg- und Hügel-geländen umgebene Meer von Novigrad vor den Blicken ausgebreitet liegt.