KNIN. 231 Scenerie von der Brücke über die krystallklare Krka ein würdiges Pendant zur Scenerie der Cikola-Brücke bei Drnis und wenn man an einem Häuschen vorbei, das 1818 dem Kaiser Franz als Absteigquartier diente, den Weg zur Festung einschlägt, so entwickelt sich ein Panorama, das noch alle Besucher gepriesen haben, besonders wenn sie es im Glanze des Sonnenunterganges schauen konnten. Nicht uninteressant sind die Häuser an der Krka und die Kirche S. Barbara, in welcher der 1736 gestorbene Bologneser Nobile Bartolomeo Borelli bestattet liegt. Borelli war kurz nach der oberwähnten venetianischen Eroberung der Yeste Knin als Commandant hieher gekommen und erwarb sich mancherlei Verdienste, welche hernach den Senat bewogen, seinem Sohn Franz den Titel Conte und die Herrschaft Vrana zu verleihen. (Siehe Seite 177.) Erwähnt mag schliesslich werden, dass Knin der Sitz einer bemerkenswerten Hausindustrie ist. Die Bäuerinnen hier verstehen nämlich Tischdecken und Teppiche zu weben, die sich trotz primitiver Herstellungsmanier durch lebhafte Farben und gefällige originelle Muster auszeichnen und in Anbetracht ihrer grossen Dauerhaftigkeit eigentlich billig im Preise stehen. Das Museum in Knin. Das vor etwa zehn Jahren begründete Localmuseum von Knin befindet sich im Franziskanerkloster, dem Heim Fra Luigi Martins, der nicht nur zahlreiche Ausgrabungen in der ganzen Gegend veranlasst,1 sondern diese auch zu dem Museum vereint und die croatische Alterthumsgesellschaft (Hrvatsko stari-narsko drustvo) begründet hat, welche zur Zeit eine illustrierte Vierteljahresschrift herausgibt. Die ältesten Objecte, welche das Museum aufbewahrt, sind Funde aus der Stein-, Kupfer- und frühen Eisenzeit, welche sich nach dem Urtheil der Fachmänner merklich von den analogen Funden in Bosnien unterscheiden. Auch römische Inschriften, 1 Unter anderem wurden bei Biskupija südlich von Knin die Ruinen einer dreischiffigen Basilika und eines ausgedehnten Bischofspalastes freigelegt.