MITTLERES KRKAGEBIET. 187 Mittleres Krkagebiet. In den See von Marasovic kommt die Krka von Nordosten; der Westtheil des Sees aber ist gegen Nordwesten gebogen und gebt schliesslich in eine 1'7 Kilometer lange, genau ost-westlich gerichtete und von zerklüfteten Felswänden begrenzte Thalenge über, in deren Mitte die Krka ihren zweiten, ungefähr 16 Meter hohen Wasserfall bildet. (Fall von BiluSic.) Sie überströmt hier zunächst in breiter Cascade eine Felsbank, um auf eine tiefere Terrasse zu gelangen und stürzt sich dann, durch ein Felsriff in zwei ungleich mächtige Güsse getheilt, unter wildem Tosen in die Tiefe. Etwa 07 Kilometer thalab dieses Wasserfalles wendet sich das Krka-thal in scharfem Bogen nach Südwest und tritt nun in eine wesentlich andere, landschaftlich bevorzugte Gesteinszone. Den Nummulitenkalk der Kreideiormation, in welchem sich der Fluss bisher bewegte, überlagern nämlich jetzt tertiäre Conglomerate und Mergelschiefer („Prominaschichten“) und an Stelle der, vorwiegend von Verticalklüften durchsetzten Uferwände treten Felsgehänge, bei deren Anblick in erster Linie, eine der Absonderung des Gesteins in dicke Bänke entsprechende Querfurchung auffällt. Den Eintritt in die Conglomeratzone bezeichnen drei Stromschnellen des Flusses, der nun aus der südwestlichen abermals in die Westrichtung abbiegt und den schönen, etwa 630 Meter langen und 330 Meter breiten See von Bijelober bildet. (Seehöhe 192 Meter.) Durch die Mitte dieses Sees, der besonders am Nordufer von malerischen, fast senkrecht abstürzenden Felswänden begrenzt wird, geht die Axe der ersten jener Gebirgsfalten, welche die Krka in ihrem canonartigen Mittelläufe, von Stufe zu Stufe fallend, durchschneidet und der See selbst entstand durch einen Deckeneinbruch in der Scheitelregion jener Gebirgsfalte. Aus dem See von Bijelober getreten, beschreibt die Krka ein nordwestlich gerichtetes Knie und schneidet gewissermassen eine in gleicher Richtung ziehende Halbinsel aus dem Plateau von Poljane heraus: den Felssporn der Vokruta, der besonders von den Manojlovic-Mühlen aus gesehen die ausgesprochene Treppenform seiner Gehänge zeigt und hier eine imposante, kühn auftretende Stufenpyramide bildet. Um diesen Sporn, dessen Nordspitze gegenüber am anderen Ufer die Archi romani sich erheben, entfaltet die Krka einige der schönsten und interessantesten Scenerian ihres ganzen Laufes. Zunächst — westlich des Sees von Bijelober — löst sich der Fluss durch eine Gruppe inselartiger Schilfbestände und mit Strauchwerk überwucherter Tufffelsen in Arme auf, die alsbald in raschere Strömung gerathen und an einer nun folgenden Thalenge den dritten Wasserfall (Fall von öoric) bilden. Über einen breiten und bei 20 Meter hohen bebuschten Felsabsatz stürzt die Krka in mehreren Güssen nieder, von welchen die seitlichen die ganze Fallhöhe in einem Sturze durchmessen, während die mittleren je mehrere Absätze bilden.