MITTLERES KRKAGEBIET. 191 an den Ufergehängen erkennen lassen, die an die zweite Gebirgsfalte südwestlich anschliessende Schichtmulde, deren Achse schwach gegen Südost geneigt ist. Diesen Weg nehmen daher auch die zur Tiefe gesickerten Niederschlagswasser auf der Oberfläche der die Conglomeratbänke trennenden Mergellagen und ergiessen sich, da das Krkabett nun schon so weit vertieft ist, dass durch dasselbe mehrere jener unterirdischen Abflusscanäle angeschnitten werden, in den Fluss. (Quellen und Höhlen oberhalb der Miljecka-Mülilen siehe Seite 180.) Ungefähr 1'3B Kilometer abwärts vom Miljeökafall tritt die Krka nach einer Stromschnelle in eine geradlinig gegen Südost verlaufende Schlucht ein, in welcher sich die Wasser nicht quer durch einen Complex harter und weicher Schichten Bahn brachen, sondern in einem stark geneigten Theile eines solchen Schichtcomplexes eine weiche Zwischenlage erodierten. Das rechtsseitige Gehänge, hier eine grosse monotone Felsfläche, bildet nämlich die nach Nordost geneigte Schichtfläche einer mächtigen Conglo-meratbank im Südwestflügel der oberwähnten Mulde, einer Bank, welche der Fluss schon bei der nächsten Knickung des Thaies unter Bildung einer Stromschnelle durchbricht, so dass ihre Durchschnitte links und rechts des Flusses als schiefaufsteigende, wild zerrissene Felszüge sichtbar werden. Diese interessante Stelle des Krkathales wird noch dadurch romantischer, dass die beiden Felsriffe alte Schlossruinen tragen (rechts Grad TroSenj, links Grad Neimen), welche dem ersten Ostbogen der nun im allgemeinen südlich strömenden Krka den Charakter einer Stätte kriegerischer Erinnerungen aufprägen, während der südwärts anschliessende Westbogen unter dem Zeichen des Friedens steht. (Kloster Sv. Arhangjeo siehe Seite 181.) In dem etwa 4 Kilometer langen Stücke unterhalb des Felsenthores von TroSenj fliesst die Krka vorwiegend durch Mergelterrain, dem nur da und dort, die Scenerie malerischer gestaltend, einzelne Conglomeratbänke eingelagert sind. Unter dem Kloster Sv. Arhangjeo tritt die Krka in ein isoklinales Thal, wie vor der Felsenge bei TroSenj, und zwar wird die rechte Thalseite durch eine Conglomeratschichtfläche am Südwestflügel einer Mulde gebildet, die durch eine von der Krka ober dem Kloster durchquerte Gebirgsfalte von der Mulde bei Miljeöka getrennt ist. Die Mergelschieferbänke sind jedoch jetzt viel mächtiger, als bei Miljeöka, und es findet nicht, wie dort, bloss eine Vertiefung, sondern auch eine Verbreiterung des Flussbettes statt. Das südwestliche Gehänge der Thalstrecke vor TroSenj ist die Grenzbank eines Conglomerat-Complexes gegen eine darunter folgende Mergelmasse; das südwestliche Thalgehänge unter Sv. Arhangjeo dagegen ist das oberste Glied eines mächtigen, ganz aus Conglomeratbänken aufgebauten Schichtcomplexes. Wo ihn die Krka zu durchbrechen anfangt — 600 Meter unter der Südostausbiegung des Flusses südlich des Klosters, tritt eine Stromschnelle ein und der Fluss, dessen Spiegel nun in 77 Meter Seehöhe liegt, nimmt auf 6 Kilometer Erstreckung eine Richtung gerade nach Südsüdwest.