DAS K. K. ARCHÄOLOGISCHE MUSEUM. 31B styllose Sakristei an den Dona anbauen lassen, dem später weitere, den äusseren Säulenumgang störende Kleingebäude folgten, während im Innern der Kirche schon im XV. Jahrhundert entstellende hölzerne Galerien angebracht wurden,1 die schliesslich sogar für die Besucher der Kirche gefährlich wurden. Schon in früheren Zeiten waren nämlich die schadhaft gewordenen Simse öfter mit Stuck ausgebessert worden, den man mit eisernen Klammern an den Bruchflächen der Steine befestigt hatte. Auf diese ausgebesserten Gesimse, die infolge des von der Kirchenbeleuchtung abgesetzten Busses ziemlich homogen aussahen, drückten nun die Holzgalerien und bewirkten, dass wiederholt kleine oder grössere Partikel herab in den Kirchenraum fielen. Daher wurde denn auch die Kirche am 15. Juni 1880 interimistisch geschlossen und nur der oberwähnte Chor offen gelassen, zugleich aber auch die Restaurierung in Angriff genommen, deren Durchführung unter der Oberleitung Hausers der tüchtige und erprobte Bauunternehmer Andrija P e r i § i c übernahm, während ein Dombaucomite die Localbauleitung besorgte. Seither sind die hölzernen Galerien abgetragen, die Orgelempore, welche das alte römische Penster verstellte, beseitigt und die schadhaften Stellen ausgebessert worden, und zwar nicht in Stuck, sondern in Stein unter genauer Nachbildung der alten Originale. Auch nahm man die Abtragung des Thurms2 bis zum vierten Stockwerke, die Restaurierung der Portale u.s. w. in Angriff, und verwendete überhaupt bisher schon an 180.000 Gulden,3 um das architektonische Kleinod Spalatos in würdiger Weise wiederherzustellen. Bemerkt sei schliesslich noch, dass der Spalatiner Dom in seinem Kirchenschatze ein höchst interessantes, auf Pergament geschriebenes Evangelienbuch aus dem VII. oder VIII. Jahrhundert enthält, und dass auch die in Holz geschnitzten romanischen Chorstühle sowie die alten, in den Fuss-boden eingelassenen Grabplatten und die mittelalterlichen Grabdenkmäler in der Vorhalle Beachtung verdienen. Das k. k. archäologische Museum. Mancher Fremde, der in anderen Provinzhauptstädten, z. B. in Laibach, das Museum gesehen hat und mit der Erwartung, ein ähnlich schönes, zu seinen Zwecken geeignetes Gebäude zu jß.nden, vor die Porta Argentea hinausgeht, wird eine arge Enttäuschung erleben. Denn was ihm da als erste 1 Die von den unteren Säulen getragenen Holzgalerien dienten für die Andächtigen. 2 Infolge von Blitz- und sonstigen Schäden war der Thurm auch in früheren Zeiten schon öfter Gegenstand der Restaurierung gewesen. 3 Das Gerüst allein kostete 50.000 Gulden.