XI. Die I^pka (^erka) und ihre Wasserfälle.1 Bei dem Absinken jener einstigen Festlandsmassen Dalmatiens, welche heute die Adria bedeckt, versanken auch Unter- und Mittellauf der Krka, so dass in geologischem Sinne heute nur mehr ein Oberlaufsgebiet des Flusses vorhanden ist. Geographisch unterscheiden wir aber einen Ober-, Mittel- und Unterlauf und ein unterstes oder Litoralgebiet. Oberlauf. Ungefähr 3‘/2 Kilometer östlich von Knin stürzt über eine Felswand, den ersten Wasserfall (von To pol je) bildend, das durch einsteiniges Hochthal vom Fusse der Dinara her gekommene Krkic-Bächlein. Dieses Bächlein ist der Quellbach der Krka, doch wird als Ursprung der letzteren auch eine unter jener Felswand entspringende Quelle angenommen, mit der sich der Krkicbach in 226 Meter Seehöhe vereinigt. Die Krka ist nun in die breite nach Norden und Süden ziehende Gebirgsspalte von Knin gelangt, folgt aber nicht dieser, sondern wendet sich westlich, um das gegen die Meeresküste ausgebreitete Karstplateau zu durchbrechen. Den Anfang dieses Durchbruches bildet ein gewundenes, von öden Felsgehängen eingerahmtes Thal, das einen nordwärts geschwungenen Bogen darstellt und dessen Sohle von der schmalen Wasserader zunächst nur theilweise ausgefüllt wird. Nach ungefähr 7 Kilometer langem Laufe (von Knin her) wird die Thalsohle, die bisher nur stellenweise 2B0 Meter Breite erreichte, geräumiger und bildet schliesslich zwei Becken, deren westliches der Fluss ganz einnimmt. Es ist dies der 1100 Meter lange und durchschnittlich 300 Meter breite See von Marasovic, mit welchem die wenig besuchte aber hochinteressante Region der Stromschnellen und Wasserfälle des mittleren Krka-gebietes anhebt. (Seehöhe 226 Meter.) 1 Nach Dr. F. v. Kerners Abhandlungen in den Mittheilungen der k. k. geographischen Gesellschaft 1897 und in den Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt.