ALLGEMEINES ÜBER DALMATIEN. Für die Interessen der Fischerei wirken die Triester „Commissione centrale per la pesca“, das unterweisende Organ der Seebehörde, und die „Società di pesca e piscicultura marittima“ (siehe Cap. Fischfang), welche unter der Ägide der Regierung, namentlich die Hochseefischerei und die Austernzucht fördert. Überdies bereist ein Fischerei-Inspector das ganze dalmatinische Litorale, um namentlich die Jugeiidbildner über Alles, was den rationellen Fischfang betrifft, zu belehren. Die Militärgewalt concentriert sich in dem, den Corpscommanden der übrigen Monarchie analogen k. u. k. Militärcommando zu Zara. (Wegen Detailangaben über einzelne Ämter siehe die Capitel Zara, Spalato etc.) Post und Telegraph. Dalmatien zählt 14B Postämter, von welchen 90 mit Telegraphenstationen verbunden sind. (Länge der Telegraphenlinien 1704 Kilometer.) Unterricht. Dalmatien besitzt an allgemeinen Bildungsanstalten: 4 Ober- und 1 Untergymnasium, mit zusammen 1300 Schülern und SO Professoren ; ferner 1 Ober- und 1 Unterrealschule mit 360 Schülern und 25 Professoren ; weiters 2 Pädagogien mit 230 männlichen und weiblichen Zöglingen und 28 Lehrern, 6 Bürgerschulen (5 für Knaben, 1 für Mädchen) und endlich 375 Volksschulen, in welchen 40.500 Kinder beiderlei Geschlechts von 370 Lehrern und 200 Lehrerinnen unterrichtet werden. An Fachbildungsanstalten bestehen: 2 nautische Schulen mit 100 Schülern und 15 Lehrern, 2 Curse für Landwirtschaft, ein Schiffahrtscurs und ein Curs für Schiffbaukunde, endlich ein Curs für Steinmetze. Literatur, Kunst, Musik. Die Entwicklung darzustellen, welche Literatur, Kunst und Musik in Dalmatien genommen haben, fällt ausserhalb des Balimens dieses Buches. Das Topographische ist, soweit Werke der Architektur, Plastik und Malerei in Frage kommen, in den einzelnen Capiteln angegeben. Wer sich im Zusammenhange zu orientieren wünscht, muss auf die bezüglichen Fachwerke verwiesen werden, unter welchen für Deutsche besonders fünf allgemein orientierende Abhandlungen hier erwähnt sein mögen. Über die italienische Literatur in Dalmatien schreibt Adolf Mussa-fia: über die croatische oder serbische Sprache und Literatur Marceli Kusar — beide im Bande „Dalmatien“ des Werkes „Die österreichischungarische Monarchie in Wort und Bild“. Ebendaselbst findet sich ein Ex-curs über Architektur, Plastik und Malerei von Prof. Alois Hauser, welcher „Die Kunst in Dalmatien“ schon früher in der „Österreichischen Bevue“ (December 1886, April und December 1887) historisch-genetisch dargestellt hat. Von der Musik im Lande handelt ein sehr interessanter Aufsatz Franz Xaver Kuhac im Bande „Dalmatien“ des oberwähnten Sammelwerkes.