84 VON TRIEST (BEZW. POLA) NACH ZARA. fahrt hat man eine bedeutendere Höhendifferenz als auf der Semmeringbahn überwunden; nun aber geht es auf der älteren von Divaca (Linie St. Peter—Triest) kommenden Linie weiter, auf welcher auch die den Wien-Triester Schnellzügen angehängten directen Pola-Wagen circulieren. Die Bahn quert nun den nördlichen Hochrand Istriens, den gegen den Monte Maggiore ansteigenden Cicenboden, auf welchem sie ihren höchsten Punkt erreicht (540 Meter). Dann zieht sie am Südrand der „Tschitscherei“ allmählich abwärts gegen Südosten bis zu der am Fusse des Monte Maggiore liegenden Station Lupoglava (395 Meter). ' Hier biegt sie scharf südwestlich ab, erreicht im Foibathal das von der alten Mitterburg überragte Pisino (Pazin) und senkt sich allmählich in das wohlcultivierte Nieder-Istrien hinab. In Pola führt sie am Amphitheater vorbei, und — wie in Triest — auf die Riva (hier Corso Francesco Giuseppe genannt), um unmittelbar auf dem Landungsplatze der Dampfer an der Grenze des Kriegshafens ihre Endstation zu erreichen. Pola (Pulj). In Pola halten das Cattaro-Eilschiff des Lloyd 3/* Stunden, die anderen Dampfer 1 bis 2 Stunden. Diese Zeit reicht nicht hin, um dem, nur gegen vorher beim Admiralat eingeholte Erlaubnis, zugänglichen See-Arsenal einen Besuch zu machen. Will man nicht bis zur Abfahrt eines nächsten Dampfers warten, so muss man sich also an einem kurzen Spaziergange durch die Stadt genügen lassen. Bekanntlich ist Pola, das gleich Athen und Rom seinen ursprünglichen Namen bewahrte, reich an römischen Alterthümern, unter welchen wohl für die meisten Besucher das gewaltige, an die Arena in Verona erinnernde Amphitheater, zunächst von Interesse sein dürfte. Geht man vom Landungsplatze links am Corso hinauf, so kommt man zunächst am Domplatz und an dem freistehenden viereckigen Uhrthurm der Domkirche vorbei. Dann folgt die grosse, 1876 erbaute Infanteriekaserne und nun steht man alsbald in dem, erst vor vier Jahren geschaffenen Stadtpark, hinter welchem sich das Amphitheater erhebt. Der gewaltige, aus Kalk- 1 Von hier führt eine Strasse über den 9B3 Meter hohen UCkasattel des Monte Maggiore hinüber nach Fiume.