KLIMATISCHE VERHÄLTNISSE. 31 Die Krka, im Alterthum als Titius der Grenzfluss zwischen Liburnien und Dalmatien, entspringt östlich von Knin bei Topolje aus einer Felshöhle am Fusse des Berges Kräevac, doch rinnt im Winter von dem Felsen über dem Ursprung noch der Giessbach Krkic herab, dessen Ursprung eine Meile weiter westlich, am Fuss der Dinara liegt. Die Krka nimmt alsbald links den Bach Kosovßica, unterhalb Knin aber rechts die im Grenzgebiet zwischen Velebit und Dinara entspringenden Bäche Budiänjica und Badiljevica auf. Weiterhin bildet der Fluss erst zwei kleinere und vor Scardona eine Beihe grösserer Flussseen und Wasserfälle, und nimmt im Gebiet der letzteren die öikola auf, welche am Südostrande des Petrovopolje entspringt. Die Krka ist von Scardona an halb Meercanal und kann von hier abwärts mit Segelschiffen, oberhalb zwischen den Fällen aber nur mit Booten befahren werden. Die C e t i n a, einst Tilurus, ist der längste Fluss Dalmatiens und entspringt am quellenreichen Nordrande des Cetinsko Polje am Fusse der Dinarischen Alpen aus mehreren kleineren, aber sehr tiefen Wasserlöchern, deren Abflüsse — worunter als grösster die Jarebica — sich bald vereinigen. Der Fluss strömt als Scheide zwischen Dinara und Svilaja südöstlich und im Sinjsko Polje südlich, beschreibt dann ein scharf gegen Südost gerichtetes Knie um das Mosor- und Poljica-Gebirge und mündet nach 98 Kilometer langem hochinteressanten Laufe in den Canal della Brazza. Im Durchbruchsrevier ihres Laufes stürzt sie in einen 100 Meter tiefen Schlund und verlässt ihn mit einem zweiten Sturze. Die Narenta (im Alterthum Naro) entspringt amViljak im bosnisch-hercegovinischen Grenzgebiete Suljaga. und tritt erst in ihrem circa 30 Kilometer langen Unterlaufe nach Dalmatien über, wo sie früher ein ausgedehntes, von seeartigen Sümpfen rings umgebenes Delta bildete, während sie jetzt im regulierten Bette hinströmt, neben welchem man die einstigen Sümpfe mehr und mehr trocken zu legen bemüht ist. Der Fluss kann bis Metkovic, wo die Bahn nach Mostar beginnt, mit Seeschiffen bis 800 Tonnen Gehalt befahren werden und ist gleich seinem marinen Mündungsgebiete reich an Nutzfischen, während sich die Niederung beiderseits durch ungemeine Fruchtbarkeit und das ganze Gelände durch seinen Vogelreichthum auszeichnet. Klimatische Verhältnisse. Dalmatien fällt in den Bereich des Mediterranklimas, das sich durch regenarme Sommer und die Vertheilung der Niederschläge auf das Winterhalbjahr auszeichnet. Je weiter gegen Süden, desto mehr regnet es in den eigentlichen Wintermonaten und desto länger dauert die trockene Sommerperiode, je weiter gegen Norden, desto mehr haben auch die übrigen Jahreszeiten Regen, bis an der Nordgrenze des Adriagebietes, am Südfusse des Alpenwalls der Sommer zur regnerischen Jahreszeit wird. Die absolute jährliche Regenmenge ist im Allgemeinen viel grösser als in Mittel-Europa, und nimmt an der Ostküste der Adria sowohl gegen Norden als gegen Süden zu, was darauf beruhen dürfte, dass im Norden