DIE POLJICA EINST. 369 vorbei zur Capelle Sv. Klement bringt und sich dann links mehreren am Gebirgshange gelegenen Rotten zuwendet (Poliöine, Origine). Dieser Pfad übersteigt den Mosorkamm in 1089 Meter Seehöhe und senkt sich ostwärts nach Dolac donji; noch ehe. er aber jene Höhe erreicht, zweigen gegen Norden Fusswege zu den Alphütten (Staje) ab, welche das Hochplateau westlich des Mosor-Hauptgipfel bedecken und einen dieser Pfade wählt man, um auf die 1340 Meter hohe Culmination zu gelangen. Nimmt man dann den Abstieg direct östlich, gegen die Vrutka Staje, so kommt man ändern Schneeloch vorbei, in welchem die Bewohner von Sitno im Winter Schnee feststampfen, um ihn im Sommer nach Spalato zum Verkauf zu bringen. Bei dem grossartigen Panorama, welches der Mosor darbietet, ist die Besteigung ungemein lohnend'; der Abstieg nach Dolacdonji darf aber wohl nur passionierten Fussgängern empfohlen werden, welche eventuell in einem der Dörfer nächtigen. Man kann dann von Dolac direct östlich zur Cetina hinab wandern, die auf der Strecke Trilj—Duare von mehr als einem Dutzend Mühlen belebt ist, und wird eventuell dem, östlich des Flusses an der Strada Maestra gelegenen Posthaus Ugljane zustreben, um mit der Post über Sinj und Clissa nach Spalato zurückzukehren ; man kann aber auch von Dolac donji über Srijani nach Dolac gornj i wandern, von wo ein, den Mosor in 833 Meter Seehöhe überschreitender Fussweg nach Dorf Gat a in der Poljica und weiter über Zakucac nach Almissa führt. (Bucht von Stobreö über Sitno auf den Mosor 7—8 Stunden; vom Mosor über Dolac und Gata nach Almissa 6 bis 7 Stunden.) Ganz bequem lässt sich die „untere Poljica“ besuchen, deren Hauptdörfer Postrana, Jesenice und Duce am Gehänge der Küstenkette oberhalb der prächtigen Strasse liegen, die von Spalato nach Almissa führt.1 Zwar grünt das Gelände hier nicht so üppig wie in der „mittleren Poljica“, aber der Ausblick auf das Meer ist von jedem der hochgelegenen Dörfer aus ein köstlicher, besonders von Postrana aus, wo man über Spalato hinüber bis zu den Sette Castella sieht. In den Gärten dieser Dörfer gedeiht vorzüglich jene Weichsel, deren Früchte zur Herstellung des Zaratiner Maraschino benützt werden. Die Poljica einst. Die Gründung der Poljica wird von der Sage drei Söhnen des bosnischen Königs Miroslav zugeschrieben, die im XI. Jahrhundert ins Mosor-gebiet ausgewandert seien. Nach Urkunden aus den Jahren 1235 und 1236 fand erst um diese Zeit die Constituierung des Gemeinwesens statt, das in etwas an die ebenfalls unter Béla IV. entstandene Turopoljer adelige Bauerngemeinde Croatiens gemahnt. Bosnische und ungarische (eigentlich croatische) Adelige bildeten den Kern von 10 (später 12) Gemeinden, deren jeder ein Knez Vorstand, während das ganze Gemeinwesen der Veliki Knez (Grossknez) regierte, der alljährlich am St. Georgstag (23. April) in Gata 1 Wagen von Spalato nach Almissa 5—6 fl. Führer durch Dalmatien. 24