348 AUSFLÜGE VON SPALATO. welches dem Director dient, wenn er inmitten seiner Ausgrabungen weilt, und im Erdgeschoss ein mit Alterthümern eingerichtetes Gemach enthält, das allen Fremden offen ist, wenn sie ein Weilchen ausruhen wollen. Schräg gegenüber dem Hause betritt man nun das durch einige noch aufrechte Säulen schon von fern kenntliche Ruinenfeld der grossen Basilika und ihres Friedhofes, beide einst ausser der Stadtmauer gelegen, inmitten einer landschaftlichen Pracht-scenerie, die noch heute das Entzücken jedes Besuchers wachruft. Denn mit den reichen Culturgeländen vom Gehänge des Kozjak bis hinab zum blauen Meere umfasst der Blick zugleich das kahle, weissschimmernde Mosor-Massiv und man hat also ein Schaustück unvergänglicher Naturschönheit zum Rahmen des Gewirrs von Säulen- und Mauerfragmenten und Sarkophagen, durch welches dieser in der Welt einzige frühchristliche Campo-santo die Vergänglichkeit menschlicher Grösse documentiert. Das im Volksmunde Manastirine genannte Ruinenfeld reicht im Westen bis zur 1693 errichteten Capelle SS. Domnius und Anastasius, welche nach alter Überlieferung die Gräber der beiden Heiligen bedeckt. Schon Lanza und Carrara stellten daher hier Grabungen an, doch kam es zu systematischen Forschungen erst, nachdem 1859 und 1872 zwei Funde auf dem Terrain gemacht worden waren, welche heute zu den Hauptstücken des Spalatiner Museums gehören: die beiden Sarkophage mit den Reliefdarstellungen des Mythus von Hippolyt und Phädra und des guten Hirten. Bei Aushebung des letzteren Sarkophages, welcher die Überreste einer um 300 n. Chr. im Besitz des hiesigen Landgutes gewesenen Matrone, Namens Asclepia, barg, stiess man auf andere Sarkophage, zum Theil von Märtyrern, auch kamen die Mauern einer grossen, auf dem Friedhofe errichteten Basilika zum Vorschein, welche seither planmässig, erst von Professor Glavinic, dann vom Director Bulic blossgelegt wurden, wobei ausser einer Fülle von Gräbern, auch zahlreiche für die Geschichte wichtige Inschriften gefunden wurden. Schon 1873 hatte man aus einer Inschrift auf dem Sarkophage des im Jahre 299 als Märtyrer verschiedenen Domnius, Bischofs von Salona, den Namen der hiesigen Begräbnisstätte