NACH MALI HALAN. 105 endlich Moose und Farne, die nicht nur im Schatten der Felstrümmer, sondern selbst an offenem Gehänge üppig gedeihen, obwohl die Sommersonne auf das Karstgestein oft sengend genug niederbrennt. Oberhalb Podprag bringt die dritte der grossen Strassen-schleifen unmittelbar vor das Gewirr wilder Felszacken, mit welchen der Yrh Prag zu der kleinen Hochebene von Podprag niedersetzt. An diese Felsen schliessen gegen Osten jene der Tulova Greda an, zwischen durch aber führt die Strasse in mehreren Serpentinen aufwärts zum [Rand der grossen Hochebene des Yelebit und wird nun von jenen zerstreuten Alphütten begleitet, in welchen die Hirten zeitweise hausen, wenn sie im Sommer etapenweise das Yieh auf die Hochweiden treiben. Hier in 900 bis 950 Meter Seehöhe, zeigt sich nun das Süd-Diorama abermals gegen Westen und Osten bedeutend erweitert, und fast in der ganzen Ausdehnung, in welcher es sich auf diesem verhältnismässig niedrigen Abschnitt des Yelebit überhaupt erschliesst. Noch übersichtlicher als früher liegen die Meere »von Novigrad und Karin unter dem Beschauer, gegen Westen aber hat sich ihnen der Canale della Montagnä angeschlossen, an dessen Ufern weisse Ortschaften wie Starigrad, Tribanje und Castelvenier winken, und dessen Flut in die Buchten zwischen Pago und dem Festland eindringt bis gegen Nona hin, das den Mittelpunkt einer grossartig schönen Küsten- und Insellandschaft bildet. Denn rechts des deutlich sichtbaren Städtchens, sieht man über Pago und den Quarnerolo bis zum Monte Ossero auf Lnssin, links aber dringt der Blick über die langgestreckten Inseln, welche die Canale von Zara und di Mezzo bilden, bis in die offene Adria hinaus. Die Inselschau erstreckt sich bis zum Archipel von Sebenico; herwärts aber liegt die grosse Nordwest-Halbinsel Festland-Dalmatiens wie eine Landkarte ausgebreitet, auf welcher wir, dem Zug der Yelebitstrasse folgend, besonders Zara ins Auge fassen, zu dessen Linken der Feldstecher deutlich die weissen Häuser des Borgo Erizzo erkennen lässt. Schön ist die Furche der Zrmanja ausgeprägt, welche jenseits zu dem von kleinen Dörfchen besetzten Kuppengewirr der Bukovica ansteigt; über diese und die weiter südlich zur Krka abdachenden