10 PRAKTISCHE REISEWINKE. In den Fahrpreisen, welche vor dem Einschiffen in den Bureaus (Agentien) der Gesellschaften bezahlt werden, sind Cabine und Verpflegung nicht inbegriffen, wohl aber die taxfreie Beförderung von Gepäck bis zu 70 Kilogramm in der I. Classe und BO Kilogramm in der II. Classe. Wer mit Familie reist, löst für ein Kind von 2—10 Jahren ein halbes, für zwei Kinder dieses Alters ein ganzes Billet und hat in letzterem Falle Anspruch auf ein Bett für die Kleinen. Kinder unter zwei Jahren werden frei befördert. * Seit vorigem Jahre haben sich „Lloyd“, „Ungaro-Croata“, „Ragnsea“ und S. Topic & Cie. vereint, um Rundreisebillets I. Classe auszugeben, welche von Triest, bezw. Fiume bis Cattaro gelten und zur Benützung jedes beliebigen Schiffes der vier Gesellschaften, sowie zu einem zweitägigen Gratisaufenthalte im „Hotel Imperial“ in Ragusa berechtigen. Die Karten werden zu dem billigen Preise von 45 fl. ö. W. ausgegeben. * Die Verpflegung auf den Schiffen kommt natürlich nur für Reisende längerer Fahrt, also namentlich für die Passagiere der Eilschiffe in Betracht. Dass sie auf den Schiffen des Lloyd und der Ungaro-Croata eine vortreffliche und preiswürdige ist, wird seit Langem von allen Reisenden rühmend hervorgehoben; bemerkt mag daher hier nur sein, dass zur Erhaltung des berühmten „See-Appetits“ nichts förderlicher ist, als wenn man am Tage vor der Reise und während der letzteren die grösste Mässigkeit im Consum von Eis, Obst und geistigen Getränken beobachtet. Mancher Anfall von Seekrankheit würde sich nicht ereignet haben, wenn die Passagiere nicht zuweilen mit schon irritirtem Magen auf das Schiff kämen. Im Allgemeinen sind häufige Seefahrten wahre Heilmittel zur Herstellung chronisch gestörten Appetits, weil die Seeluft vermöge ihrer Reinheit und ihres schwachen Salzgehaltes einen roborirenden Einfluss auf den Organismus übt. Was Reinheit und Staubfreiheit betrifft, ist die Seeluft selbst der reinsten Wald- und Gebirgsluft überlegen. Denn eine Hauptursache des Gehaltes der Luft an Staub, schädlichen Gasen und Bacterien: die Ansammlung von Menschen, Thieren u. s. w. fällt auf dem Meere gänzlich weg. Es gibt auf